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  Philosophische Zugänge zu den Menschenrechten (MK MR 2) [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt

Angaben
Masterseminar
2 SWS, ECTS-Studium
Master, Sprache Deutsch, Mastermodul Pol MR; ETK M 7 (Anmeldung per E-mail: Heiner.Bielefeldt@fau.de)
Zeit und Ort: Di 16:15 - 18:00, KH 0.024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Das Seminar macht in Kombination mit der Vorlesung zu Theorie und Praxis des internationalen Menschenrechtsschutzes das Modul Menschenrechte im Rahmen des Masters Politikwissenschaft aus. Alternativ kann (wiederum in Kombination zur Vorlesung) das von Michael Krennerich angebotene Masterseminar zur Menschenrechtspolitik belegt werden.
Vermutlich wird das Seminar in deutscher Sprache durchgeführt. Es könnte aber auch Gründe dafür geben, es auf Englisch abzuhalten.

Inhalt
In Auseinandersetzung mit Originaltexten (Ausschnitten) geht es zunächst darum, klassische Begründungen der Menschenrechte aus der europäischen Geistesgeschichte kennen zu lernen. Gegen eine einseitige idealistische Sichtweise werden wir – gleich zum Einstieg – den Bericht des Bartholomé de Las Casas über den Völkermord an den Indios im heutigen Lateinamerika lesen. Nach einer Beschäftigung mit dem Ansatz von John Locke, der den Begriff der „unveräußerlichen Rechte“ geprägt hat, geht es dann etwas ausführlicher um von Kant vorgelegte Begründung der Menschenrechte aus der sittlichen Autonomie des Menschen.
Im zweiten Abschnitt wollen wir den europäischen Horizont überschreiten und uns mit aktuellen philosophischen Deutungsangeboten aus unterschiedlichen Kontinenten beschäftigen. Neben der nordamerikanischen Kontroverse zwischen Liberalismus und Kommunitarismus, die ihren Höhepunkt in den 1980er Jahren erlebt hat, sollen vor allem Ansätze aus dem islamischen Raum zur Debatte stehen. Um nicht in einen falschen „Kulturalismus“ zu verfallen, wollen wir uns außerdem der feministischen Kritik an den Menschenrechten stellen, bei der die Gender-Frage Vorrang vor Fragen von Kulturdifferenz hat.
Die philosophische Grundsatzkritik an den Menschenrechten ist dann Gegenstand insbesondere des dritten Abschnitts. Dabei soll zum einen die konservativ-kritische Linie von Edmund Burke bis zu Carl Schmitt zu Wort kommen; zum anderen wollen wir uns auch mit der „von links“ vorgebrachten Entlarvung partikularistischer Vorurteile innerhalb der jeweils herrschenden Menschenrechtsdiskurse beschäftigen – paradigmatisch dafür ist schon der Entwurf einer Frauenrechtserklärung von Olympe de Gouges aus der Zeit der Französischen Revolution. Nicht fehlen soll schließlich die utilitaristische Menschenrechtskritik, die historisch bereits mit Jeremy Bentham einsetzte und in den letzten Jahren eine ganz eigene Wendung durch den Speziezismus-Vorwurf Peter Singers erfahren hat.
Im Lichte (oder auch im Zwielichte) der kritische Anfragen wollen wir uns abschließend der Frage widmen, wie eine angemessene Begründung der Menschenrechte heute aussehen kann.

ECTS-Informationen:
Title:
Philosophical Approaches to Human Rights

Zusätzliche Informationen

Institution: Lehrstuhl für Amerikanistik, insbesondere nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft (Prof. Dr. Paul)
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