Mittelseminar/Hauptseminar FranzösischSamuel Beckett
Der Autor Samuel Beckett, poeta eruditus, Humorist, Exzentriker, Individualist, Philosoph, wäre wohl längst zur Schlüsselfigur der klassisch-modernen (im Übergang zur postmodernen) Literarästhetik avanciert, hätte er sich nicht konsequent über seine ästhetischen und philosophischen Überzeugungen ausgeschwiegen – abgesehen von viel zitierten Aperçus wie dem, es komme darauf an, besser zu scheitern („to fail better“), einer grotesken Überbietung klassischer aemulatio unter Rückgriff auf das Paradoxon ästhetisch gelingenden Scheiterns. Becketts Oeuvre bewegt sich souverän zwischen den Sprachen (Englisch, Französisch, auch Deutsch), den Genres und Medien (Narrativik, Dramatik, Lyrik, Hörspiel, Film), den literarischen Strömungen (Existentialismus, Absurdes Theater, Nouveau Roman, Postmoderne).
Im Seminar soll es zunächst darum gehen, seine zur ästhetischen Perfektion getriebenen Endspiele auf der Bühne (Fin de partie) und in der (autobiografischen) Narrativik (Compagnie) – auch unter dem Aspekt der Gattungstransgression – nachzuvollziehen; in einem zweiten Schritt soll seine radikal reduktionistische, meditative späte Kurzprosa unter die Lupe genommen werden.
Referatthemen können schon in den Semesterferien (in den Sprechstunden oder via mail) vereinbart werden.
Ein Semesterapparat wird zu Semesterbeginn eingerichtet.
Wer sich schon in den Semesterferien mit Beckett befassen möchte, dem sei zur Einführung empfohlen:
Knowlson, James, Samuel Beckett: Eine Biografie, aus dem Engl. übers. v. W. Held, Frankfurt/M. 2001.
Brockmeier, Peter, Samuel Beckett, Stuttgart 2001.