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  En el fin del mundo. Zur Poetik der Peripherie im siglo de oro (PS span. Lit.wiss.)

Dozent/in
Dr. Teresa Hiergeist

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium
nur Fachstudium, LAFV, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mi 8:15 - 9:45, C 702; Bemerkung zu Zeit und Ort: Anmeldung ab sofort über Studon

Inhalt
Entlegene Orte erfahren in unserem Alltag die unterschiedlichsten kulturellen Aufladungen: Mal sind sie zur paradiesischen Idealwelt stilisiert, in der man in Einklang mit der Natur lebt und zu sich selbst findet; mal werden sie als langweilige Einöde diffamiert, wo bäuerlicher Habitus, Konservatismus und Unbildung jeden Hauch von Kreativität im Keim ersticken; mal werden sie exotisiert zu einem Erlebnisraum voller Wildheit, Gefahren und Abenteuer.
Nicht anders verhält es sich für die Kultur des siglo de oro. Die Bewertung von Zentrum und Peripherie prägt sich im 16./17. Jahrhundert in Spanien zu einem regelrechten Kampf verschiedener Mentalitäten aus: Wird man am Madrider Hof automatisch zum Müßiggänger, die seine Zeit lieber ins Intrigenspinnen als in seine Bildung steckt, oder ist man der Inbegriff der Modernität, stets am Puls der Zeit und der Verantwortung? Ist der Provinzler grob und einfach gestrickt oder ist er den Städtern gar an Autonomie und Ehrlichkeit überlegen? Diese Fragen bewegen die Gemüter der damaligen Epoche. Aber nicht nur innerhalb Spaniens, auch in Bezug auf die Kolonien spielt die Zentrum-Peripherie-Debatte eine zentrale Rolle: Die fernen, unbekannten Ländereien in Übersee erscheinen den spanischen Entdeckern häufig gänzlich fremd. Sie vermuten dort Monster, Affenmenschen und andere Kuriositäten und projizieren ihre Ängste und Sehnsüchte in den unbekannten Raum.
Wie sich diese kulturellen Debatten in der Literatur des siglo de oro niederschlagen, möchten wir im Proseminar gemeinsam ergründen. Im Laufe des Kurses werden wir unterschiedliche Formen der literarischen Konzeptualisierung von Peripherie etwa in den églogas, novelas pastoriles oder den crónicas der Entdeckung der Neuen Welt unter die Lupe nehmen. Das Ziel der Veranstaltung liegt in der Vertiefung der im Einführungskurse gesammelten Kenntnisse zur Literaturanalyse mittels der Erarbeitung einer Ästhetik der Provinzialität und Peripherie.

Zusätzliche Informationen

Institution: Institut für Romanistik
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