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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  Verbotene Liebe – fatale Liebe. Antike Liebesgeschichten und ihre Rezeption

Dozent/in
Christian Müller, StR

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium
Zeit und Ort: Mi 16:15 - 17:45, KH 0.015

Inhalt
Unter den bekannten Liebesgeschichten des antiken Mythos stechen gerade diejenigen hervor, deren Protagonisten problematische oder verbotenen Beziehungen eingehen und ein fatales Ende finden. Auch schillernde oder düstere Frauengestalten wie Helena oder Medea erhalten ihr besonderes Profil oft gerade dann, wenn sie hemmungslos lieben. In der römischen Literatur finden sich eindrucksvolle Beispiele für die künstlerische Bearbeitung dieser traditionellen Stoffe, so z.B. die tragische Liebesgeschichte von Aeneas und Dido, die Vergil im (1. und) 4. Buch seiner Aeneis schilderte, aber auch Ovids Umsetzung der Geschichte von Pyramus und Thisbe in seinen Metamorphosen. Als diese Werke selbst zu Klassikern wurden, beeinflusste ihre Rezeption auch die Rezeption der enthaltenen Liebesgeschichten und deren jeweilige Grundkonflikte. Es ist daher sinnvoll, auch die Aufnahme, Verarbeitung und Weiterentwicklung dieser Stoffe in späterer Zeit zu beachten. Im Proseminar werden, nach einer allgemeinen Einführung und einem Blick auf die den römischen Autoren vorausgehende griechische Literatur, verschiedene Liebesmythen und ihre literarische Umsetzung untersucht. Neben der Lektüre steht die Herausarbeitung der jeweiligen Konfliktlagen, die Zeichnung der Figuren und die Kommentierung der Ereignisse durch den Autor im Zentrum. In einem weiteren Schritt wird die Historia de duobus amantibus des Humanisten und späteren Papstes (Pius II.) Enea Silvia Piccolomini unter dem Aspekt der Antikenrezeption betrachtet. Diese erzählt von der ebenso leidenschaftlichen wie hoffnungslosen Affäre der verheirateten Sieneserin Lucretia mit dem fränkischen Adligen Euryalus und lohnt aufgrund der intensiven Verwendung antiker Vorlagen, die vorher im Seminar behandelt wurden, einen Blick. Danach bietet sich eine entsprechende Betrachtung von Shakespeares Romeo und Julia an (Schwerpunktsetzungen und ggf. weitere Rezeptionsbeispiele je nach Seminarverlauf). Insgesamt soll so die Eigenart und Faszination antiker Liebesgeschichten deutlich werden, die immer wieder neu auf die europäische Literatur ausgestrahlt haben. Da Ovids Metamorphosen und Vergils Aeneis ihre festen Plätze im Schulunterricht haben, aber auch Piccolominis Novelle explizit im neuen LehrplanPlus als mögliche Lektüre für die 9. Jahrgangsstufe genannt ist, kann man zugleich auch einschlägige Texte für die Schullektüre kennen lernen, die vielfältige Möglichkeiten bieten, wenn ihr „Konfliktpotential“ voll erfasst wird.

Fragen zum Seminarverlauf und zu kritischen Ausgaben für die behandelten Texte werden in der konstituierenden Sitzung besprochen. Der bloße Text der Autoren Ovid, Vergil und Piccolomini (und Shakespeare) ist aber leicht zugänglich. Je nach persönlichen Vorkenntnissen sollte neben den einschlägigen Passagen in Aeneis und Metamorphosen die Historia de duobus amantibus (im Original oder in Übersetzung) zur Orientierung vor Seminarbeginn einmal im Zusammenhang gelesen werden.

Zusätzliche Informationen

Institution: Lehrstuhl für Klassische Philologie (Prof. Dr. Schubert)
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