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  Die industrielle Revolution in Bayern: Ein Land zwischen technischer Evolution, Maschinenstürmern und Agraridylle (HS) [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Wolfgang Wüst

Angaben
Hauptseminar
3 SWS, benoteter Schein, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 6
nur Fachstudium, LAFV, LAFN, Magister, Diplom, Master, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mi 12:00 - 14:15, C 201

Inhalt
Auch in Bayern veränderte die Industrialisierung des 19. und 20. Jahrhunderts die Lebenswelten der Menschen. Modernisierung, Technisierung und eine neue Dimension der Mobilität (Telekommunikation, Eisenbahn usw.) machten aus einem großteils agrarisch gebliebenen Land ein Königreich, in dem sich rasch einige – aber eben nur einige - wirtschaftliche, kulturelle wie urbane Brennpunkte entwickelten. Sie blieben , trotz des Fehlens wichtiger Bodenschätze (Kohle, Eisenerz), lange deutschlandweit konkurrenzfähig. Dieser Entwicklungsprozess, der unter den Zugangskriterien „punktueller“, „regionaler“ (Hubert Kiesewetter) oder „geminderter“ (Karl Bosl) Industrialisierung zu diskutieren ist, steht im Mittelpunkt des Hauptseminars. Zudem verschärfte die Entregulierung des grundherrlichen Gefüges des Alten Reiches im modernen Zeitalter der Verfassungsgebung und die zeitgleich einsetzende Binnenwanderung zu den frühindustrialisierten Ballungsräumen die Soziale Frage in Stadt und Land. Aber auch das war nicht unbedingt neu. Vor den großen sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen im Industriezeitalter waren Armut und ihre Begleiterscheinungen (soziale Konflikte, Diskriminierung, Kriminalität) bereits im 18. Jahrhundert ständige Wegbegleiter einer Ständegesellschaft gewesen. Dies traf auch in Bayern zu. Die zahlenmäßige Einordnung dieser “Randgruppen” ist methodisch schwierig, doch dürften sie bereits vor dem industriellen „Take off“ zwischen 10 und 40% der Bevölkerung betragen haben. So wird im Seminar der imposanten wirtschaftlichen und politischen Entwicklung immer auch die soziale Schattenseite gegenübergestellt werden.

Empfohlene Literatur
Karl BOSL, Die „geminderte“ Industrialisierung in Bayern, in: Claus Grimm (Hg.), Aufbruch ins Industriezeitalter, Bd. 1: Linien der Entwicklungsgeschichte, München 1985, S. 22-39; Hubert KIESEWETTER, Regionale Industrialisierung in Deutschland zur Zeit der Reichsgründung: Ein vergleichend-quantitativer Versuch, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 73(1986) S. 38-60; Karl Borromäus MURR/ Wolfgang WÜST/ Werner K. BLESSING/ Peter FASSL (Hg.), Geschichte und Erinnerung: Die süddeutsche Textillandschaft – von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Internationale Tagung im Schwäbischen Bildungszentrum vom 6. bis 8. Juni 2008, Augsburg 2010; Alois SCHMID (Hg.), Handbuch der Bayerischen Geschichte, begr. v. Max Spindler, Das Neue Bayern von 1800 bis zur Gegenwart, Bände IV/1 und IV/2, völlig neu bearb. zweite Aufl., München 2003 und 2007 - dort Spezialliteratur zu den einzelnen Themenfeldern; Wolfgang E. WEBER, Kriminalität, öffentliche Sicherung und Industrialisierung, in: Die alte Stadt 12 (1985) S. 251-275; Wolfgang WÜST/ Werner K. BLESSING (Hg.), Mikro-Meso-Makro. Regionenforschung im Aufbruch, Erlangen 2005; Wolfgang WÜST, Standardisierung und Staatsintegration. Probleme bayerischer Politik im 19. und 20. Jahrhundert, in: Oberbayerisches Archiv 126 (2002) S. 199-229.

ECTS-Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25, Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Donnerstag, 1.3.2012, 0:00 Uhr bis Montag, 9.4.2012, 23:59 Uhr über: StudOn.

Institution: Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte (Prof. Dr. Wüst)
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