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  Andersdenken, Dissens, Renitenz: Geschichte der politischen Opposition in Russland, 1917-1991 (PS) [Import]

Dozent/in
Lilia Antipow, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
für Anfänger geeignet, Frühstudium, geeignet als Schlüsselqualifikation, LAFV, LAFN, Bachelor, Sprache Deutsch, Es handelt sich um eine Blockseminar, Vorbesprechung: Dienstag, den 2.05.2017, 10-12 Uhr
Zeit und Ort: n.V.; Bemerkung zu Zeit und Ort: Seminarraum 1.313, Bismarckstr. 12, 1. OG.
Vorbesprechung: 2.5.2017, 10:00 - 12:00 Uhr

Inhalt
Andersdenken, Renitenz und Widerstand gehörten – wie die verschiedensten Formen der Repression, die sie zu unterdrücken suchten – von Anfang an zum politischen und gesellschaftlichen Leben der Sowjetunion. Sie bestimmten bis Ende der 1920er Jahre die Diskussionen innerhalb der bolschewistischen Partei, wie die Verheißungen der Revolution zu realisieren, wie der Sozialismus in Räterussland zu verwirklichen sei. Sie richteten sich in den 1930er Jahren gegen die Politik der Kollektivierung und forcierten Industrialisierung, die andere, traditionelle Lebensweisen ohne Rücksicht auf die Betroffenen liquidierte. Sie wehrten sich in den 1940 Jahren gegen die Vereinnahmung durch den verordneten Sowjetpatriotismus, die alle Forderungen nach Autonomie und kultureller Selbstbestimmung als „Relikte bürgerlichen Nationalismus“ bekämpfte. Und sie organisierten sich in „informellen Gruppen“, die ihren alternativen Traum zu leben, ihre alternativen Meinungen im Selbstverlag zu publizieren, als Menschenrecht zu propagieren und einzuklagen versuchten. Unter den Umständen eines totalitären Herrschaftssystems und eines Einparteienstaates war jedoch eine politische Institutionalisierung, Legalisierung und Integration der Andersdenkenden ebenso wenig möglich, wie eine politische Konsensbildung auf der Grundlage eines demokratischen Pluralismus. Das sowjetische Herrschaftssystem hatte im Umgang mit den Dissidenten sowohl zu (strafrechtlicher und administrativer) Gewalt- als auch zur Zwangspsychiatrie und zu „Überredungs“- und Propagandapraktiken“ gegriffen. Das Seminar setzt sich mit strukturellen Rahmenbedingungen und Mechanismen der Entstehung der politischen Opposition in der Sowjetunion sowie der Programmatik und Praktik ihrer verschiedenen Parteien, Gruppen und Richtungen und der Politik der sowjetischen Partei- und Staatsführung gegenüber den Oppositionellen auseinander. Abschließend soll die Rolle der oppositionellen Gruppen und Bewegungen in politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Sowjetunion, darunter in den Jahren der Perestrojka, diskutiert werden.

Empfohlene Literatur
Alexeyeva, L., Soviet Dissent: Contemporary Movements for National, Religious, and Human Rights (1985).
Altrichter, H., Russland 1989: Der Untergang des sowjetischen Imperiums (2009).
Beyrau, D., Intelligenz und Dissens. Die russischen Bildungsschichten in der Sowjetunion 1917–1985 (1993).
Brier, R. (Hg.), Entangled protest. Transnational approaches to the history of dissent in Eastern Europe and the Soviet Union(2013).
Daniels, R. V., Das Gewissen der Revolution. Die kommunistische Opposition in der Sowjetunion (1978).
Engert, S. / Gartenschläger, U. (Hg.), Der Aufbruch: Alternative Bewegungen in der Sowjetunion (1989).
Resistenz, Opposition, Widerstand im Diktaturenvergleich. Rezistentnostʾ oppozicija, soprotivlenie priʾsravnenii diktatur, in: Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der Deutsch-Russischen Beziehungen, 3 (2008), S. 149–295.
Saal, von J., KSZE-Prozess und Perestroika in der Sowjetunion: Demokratisierung, Werteumbruch und Auflösung 1985–1991 (2013).

ECTS-Informationen:
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 18, Maximale Teilnehmerzahl: 18
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Mittwoch, 1.3.2017, 0:00 Uhr bis Sonntag, 30.4.2017, 23:00 Uhr über: StudOn.

Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas (Prof. Dr. Obertreis)
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