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Prag 1968 - Blockveranstaltung
- Dozent/in
- PD Dr. Matthias Stadelmann
- Angaben
- Hauptseminar
2 SWS, Schein, ECTS-Studium
LAFV, LAFN, Magister, Master, Bachelor, Modulzuordnung: Neueste Geschichte in allen angegebenen Studiengängen; ECTS: gemäß Bestimmung der Prüfungsordnungen; auf Wunsch der Teilnehmer besteht die Möglichkeit einer Exkursion nach Prag
Ort: R 1.313; Bemerkung zu Zeit und Ort: Blockveranstaltung am 8./9.1. und am 15./16.1.2011
Vorbesprechung: 11.11.2010, 11:00 - 13:00 Uhr, Raum R 1.313
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Tschechisch- oder Russischkenntnisse sind nicht erforderlich, aber selbstverständlich gerne gesehen. Die erfolgreiche Teilnahme ist jedoch nicht an entsprechende Sprachkenntnisse geknüpft.
Das Hauptseminar wird als Blockveranstaltung an zwei Wochenenden im Januar 2011 (8./9.1. und 15./16.1.) durchgeführt, die genaue Terminplanung wird noch festgelegt. Auf Wunsch der Teilnehmer besteht die Möglichkeit einer Exkursion nach Prag in der vorlesungsfreien Zeit nach dem Seminar.
- Inhalt
- In der Tschechoslowakei der 1960er Jahre artikulierten sich auf verschiedenen Ebenen und Schienen Reformnotwendigkeiten. Wirtschaftliche Krisenerscheinungen, kultureller Diskussionsbedarf, Studentenproteste, politische Anliegen wie etwa die Definition der slowakischen Stellung im tschechoslowakischen Verbund oder die Ausrichtung der Kommunistischen Partei brachten dem im sozialistischen Ostblock verankerten Land Bewegungsschübe, die im Frühling bzw. Sommer 1968 kulminierten.
Eine neue, seit Anfang 1968 amtierende Führung hatte mit dem vielversprechenden Experiment begonnen, den Sozialismus in der Tschechoslowakei nicht mehr an den Bedürfnissen des Politbüros, sondern der Bevölkerung auszurichten. Die Idee einer sozialistischen Art von Marktwirtschaft gehörte ebenso zum Konzept wie die Ausweitung staatsbürgerlicher Rechte oder die Zulassung pluralistischer Strukturen in verschiedenen Bereich von Politik, Gesellschaft und Kultur. In außenpolitischer Hinsicht sollten nicht nur die Beziehungen zum Westen auf eine neue Grundlage gestellt werden, sondern auch die Verhältnisse im Warschauer Pakt im Sinne stärkerer Gleichberechtigung reformiert werden.
Dass derlei ambitionierte Pläne, so heterogen, unfertig und uneinheitlich sie auch sein mochten, in Moskau und anderen Hauptstädten des Ostblocks für größtes Unbehagen sorgen mussten, lag auf der Hand. Im August 1968 zertrampelten Truppen des Warschauer Paktes die seit dem Frühjahr aufgeblühten tschechoslowakischen Reformblumen.Das Hauptseminar will die historischen Hintergründe und Kontexte der Ereignisse von 1968 thematisieren, die Prager Konzepte unter die Lupe nehmen, nach der Verantwortung für den Einmarsch fragen und die Folgen für (Ost-) Europa ausloten.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 24, Maximale Teilnehmerzahl: 24
- Institution: Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte (Prof. Dr. Altrichter)
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