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  Med2-HS: ’es get gesang vor alle kunst’. Sprachästhetik und Sinnkonstitution in spätmittelalterlicher Lyrik

Dozent/in
Dr. Marcus Botschan, M.A.

Angaben
Hauptseminar
2 SWS
nur Fachstudium, LAFV, Magister, Bachelor, Sprache Deutsch, 74501
Zeit und Ort: Mo 14:00 - 16:00, KH 1.012

Inhalt
„Der Gesang geht vor jegliche Kunst(-fertigkeit)“, sagt Konrad von Würzbug selbstbewusst in einem seiner Lieder, denn „er verbreitet und vermehrt sich aus dem Nichts heraus, und sich diese Kunst anzueignen, heisst das Schöne wie auch einen scharfen Verstand zu gewinnen“. Im selben Text argumentiert er: „Ohne Worte kann keiner singen, entwächst doch beides demselben Spross, um – seinem hohen Wert gemäss mit Gottes Gunst – aus dem Herzen zu dringen“. Die im letzten Zitat angedeuteten Zusammenhänge zwischen dem (zum Singen) gedichteten Text und seinem Klang, etwas weiter gefasst: Zwischen Inhalt, Bedeutung und Sinn einer-, ästhetisierender Gestaltung und Wirkung anderseits sollen im Mittelpunkt des Seminars stehen. Wie sind die Themen, Vorstellungsinhalte, Aussageabsichten, semantischen Details literarischer Texte, die wir ‚lyrisch’ zu nennen gewohnt sind, mit ihren ästhetischen Aspekten (etwa: Bildlichkeit, Form, Wohlklang…) verknüft, welche Symbiosen gehen ‚Schönheit’ und ‚Verstand’ dort miteinander ein? Insbesondere: Kann man – und wenn ja, inwiefern – davon sprechen, dass das (sinnlich wahrnehmbare) ‚Schöne’ der Lieder ihren (verstandesmäßig zu erfassenden) ‚Sinn’ allererst (mit-)konstituiert? Die Beschränkung des Korpus auf Texte des spät(er)en Mittelalters erscheint insofern sinnvoll, als dort die poetische Gestaltung an sich zunehmend zum Reflexionsgegenstand der Textproduzenten selbst wurde, was man ihren Werken auch anmerkt. Der berühmte ‚geblümte Stil’ und der allgemeinere Terminus ‚Formalisierung’ mögen hier als Schlagworte genügen. Konkret wird es natürlich um Konrad gehen, daneben u.a. um Frauenlob, Heinrich von Mügeln, den Marner, nicht zuletzt Oswald von Wolkenstein. Auch thematisch gehen wir in die Breite: Minnesang, politische und religiöse Dichtung stehen auf dem Programm.

Empfohlene Literatur
Wachinger, Burghart (Hg.), „Deutsche Lyrik des späten Mittelalters“, Frankfurt/ Main 2006 [als TB erhältlich]

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 5.3.2012, 0.00 Uhr bis Freitag, 27.4.2012, 24.00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Germanische und Deutsche Philologie
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