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  LitS-PS: Unter vier Augen mit dem, der viele Namen hat: „Des Teufels Netz“

Dozent/in
Michael Maussner

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 3
für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Magister, Bachelor, Sprache Deutsch, 73701
Zeit und Ort: Fr 14:00 - 16:00, B 301

Inhalt
Ein winterlicher Abend vor Weihnachten in der Hütte eines Einsiedlers: Der Teufel persönlich erscheint dem frommen Mann und aus einem anfangs sehr widerwilligen Aufenthalt entspinnt sich ein umfangreicher Dialog zwischen den beiden. Der Einsiedler liefert dem Teufel Stichwort um Stichwort, sodass dieser im Verlauf des Gesprächs in allen Einzelheiten darlegt, wie er die Menschen in sein „segi“ (Netz) bekommt. Seine Knechte, die sieben Todsünden, stellt er vor, um anschließend zu erläutern, wie die Menschen durch seine und deren „Hilfe“ gegen die zehn Gebote verstoßen. Davon ausgehend werden sämtliche geistlichen wie weltlichen Instanzen, Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten durchmustert, wobei deren ganz individuelle Schlechtigkeit jedes Mal eingehend beschrieben wird, bis dem Einsiedler sprichwörtlich Augen und Ohren übergehen. Dass der Teufel mit seinem Tun nicht nur der eigenen Niederträchtigkeit und Bosheit frönt, sondern vor dem Hintergrund des Himmelreichs seinen eigenen Dienst an Gott und Christus tut, zeigt die Aussage Jesu am Ende des Werkes: „Susz wer so genzlich wider mich tuot, // Der muos in der helle gluot.“ Im Laufe des Seminars wollen wir uns auf die Übersetzung dieses rührenden, unterhaltsamen und auch nachdenklich stimmenden Stücks mittelalterlicher Literatur konzentrieren. Ist überhaupt jemand sicher vor der Hölle, wenn der Teufel sogar darlegen kann, wie er Päpste in sein Netz zieht? Was will dieser Text mit seinen Rezipienten anstellen, indem er die Sünden der einzelnen Berufe und sozialen Gruppen anprangert? Soll man daraus im Sinne einer Didaktik eine bestimmte Lehre ziehen, und wenn ja, welche ist dies? Wie passt all das in das mittelalterliche Teufelsbild? In der „gluot“ des Sommersemesters werden wir uns mit diesen und anderen Fragen auseinandersetzen.

Empfohlene Literatur
Als Textgrundlage dient Barack, Dr. K.A. (Hg.): Des Teufels Netz. Photomechanischer Nachdruck der Ausgabe Stuttgart 1863, Amsterdam 1968. Diese ist nur noch antiquarisch zu bekommen und sehr kostspielig. Um Ihre Finanzen und das ohnehin strapazierte Exemplar der Seminarbibliothek zu schonen, wird der Text bei StudOn zur Verfügung gestellt. Überschaubare Sekundärliteratur wird im Laufe des Seminars bereit gestellt. Zur Lektüre im Vorfeld empfiehlt sich der kurze Artikel "Des Teufels Netz" aus Wachinger, Burkhard et al. (Hg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Band 9. Berlin/New York 1995, Spalte 723ff. Das Verfasserlexikon finden Sie in der Seminarbibliothek (07DS) im oberen Stockwerk.

ECTS-Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 5.3.2012, 0:00 Uhr bis Freitag, 27.4.2012, 24:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Germanische und Deutsche Philologie
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