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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  Med2-VL: Narrative Lyrik, lyrische Narration: Erzählen im Minnesang

Dozent/in
Prof. Dr. Katharina Philipowski

Angaben
Vorlesung
2 SWS
für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Magister, Master, Bachelor, Sprache Deutsch, 74502
Zeit und Ort: Mo 12:00 - 14:00, KH 1.013

Inhalt
‚Minnesang’ – wer denkt dabei nicht an Lieder, in denen ein klagendes ‚Ich’ von seiner unglücklichen Liebe zu einer abweisenden edlen Dame spricht? In dieser Sprechhaltung, der ersten Person Präsens, sind zumeist jene Lieder abgefasst, die ‚hohe Minne’, unerwiderte und unglückliche Minne, zum Gegenstand haben. Dieser Liedtypus ist zwar im Minnesang verbreitet, aber der frühe und vor allem der späte Minnesang zeichnen sich durch andere Liedtypen aus: Der frühen Minnesang etwa durch so genannte ‚Wechsel’ – Lieder, in denen eine Frau und ein Mann abwechselnd ihre Erinnerungen an eine Liebesbegegnung formulieren. Im späten Minnesang kommt das Tagelied häufiger vor, in dem ein Erzähler von der Trennung eines Paares beim Anbruch des Tages erzählt. Und neue Liedtypen entstehen: Dialoglieder, in denen Mutter und Tochter zanken oder ganze Erzähllieder, in denen eine Episode der Werbung eines Mannes um eine Dame narrativ entfaltet wird. Wie unterschiedliche die Konzeptionen dieser Lieder auch immer sein mögen, eines verbindet sie miteinander: In ihnen wird nicht ‚gesprochen’, sondern ‚erzählt’ – ihr Gegenstand ist also eine abgeschlossene, vergangene Begebenheit. Von der Analyse der verschiedenen Liedtypen ausgehend werden wir grundsätzliche Fragen stellen: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen ‚Sprechen’ und ‚Erzählen’? Was genau tut einer, der erzählt? Welche Unterschiede macht das Tempus eines Textes in der Lektüre, welche im Vortrag? Und gibt es eine Erklärung dafür, dass das Erzählen ausgerechnet im Minnesang der so genannten Blütezeit um 1200 eher marginalisiert wird?

Empfohlene Literatur
Zur Vorbereitung sollte gelesen sein: Einführend:
  • Ingrid Kasten: Minnesang, in: Reallexikon Literaturwissenschaft 2 (1997), S. 604-608.

  • L. Peter Johnson: Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zum Beginn der Neuzeit, Bd.II/1: Die höfische Literatur der Blütezeit. Tübingen 1999, darin: Formen der Lyrik, S. 45-188.

Primärtexte:

  • Die Lyrik des frühen und hohen Mittelalters, hrsg. von Ingrid Kasten, Übersetzung von Margherita Kuhn. Frankfurt 1995

  • Lyrik des späten Mittelalters, hrsg. von Burghart Wachinger. Frankfurt a. M. 2006.

Zur theoretischen Vertiefung: Harald Weinrich: Besprochene und erzählte Welt. München 2001.
Lyrische Narrationen - narrative Lyrik, hrsg. von Hartmut Bleumer und Caroline Emmelius. Berlin, New York 2011

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 40, Maximale Teilnehmerzahl: 100
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 5.3.2012, 0.00 Uhr bis Freitag, 27.4.2012, 24.00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Germanische und Deutsche Philologie
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