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  AM LitG1 (Nbg.) PS: Komödie und Komödientheorie in Barock und Aufklärung

Dozent/in
Varun F. Ort, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS, Sprache Deutsch, 73901
Zeit und Ort: Fr 8:00 - 9:30, U1.012

Inhalt
Ende des 18. Jahrhunderts schreibt Friedrich Schiller der Komödie das Potenzial zu, „alle Tragödie überflüssig und unmöglich machen“ zu können. Dennoch sei der Komödiendichter, „dessen Genie sich am meisten von dem wirklichen Leben nährt, […] am meisten der Plattheit ausgesetzt“. Dieses zwiespältige Urteil (aus dem Essay Über naive und sentimentalische Dichtung) wiederholt in konzentrierter Form die schwankende Bewertung, die der Komödie, als einer Gattung, die ‚Wirkliches‘ und ‚Alltägliches‘ aufgreift, in Barock und Aufklärung zuteilwurde. Dies verwundert nicht, da die Poetik des Aristoteles in ihrer überlieferten Gestalt nur spärliche Hinweise auf Funktion, Stoff und Form der Komödie enthält und sich ganz der hohen Tragödie widmet. Aufgrund ihres theoretischen Schattendaseins aber konnte die Komödie den Schriftstellern als Experimentierfeld dienen. Und besonders das spontane, unbeherrschte Gelächter, das die Komödie auszulösen vermag, führt eindrücklich die Wirkmacht der Literatur vor Augen. Gerade dieses körperbetonte Lachen wird im 17. und 18. Jahrhundert immer mehr zensiert und ‚verhöflicht‘. Dieser Prozess wird nicht nur in der sogenannten Anstands- und Benimmliteratur vollzogen, sondern gleichermaßen in den programmatischen Schriften deutscher Komödienautoren, die zum einen die Funktion dieser Gattung reflektieren, zum anderen auch festlegen, worüber gelacht werden sollte und auch wie das Publikum darüber lachen sollte. Damit ist der Rahmen umrissen, innerhalb dessen die Interdependenz von Komödien und Komödientheorien anhand zentraler Texte im Seminar untersucht werden soll. Auf dem Programm stehen u.a. A. Gryphius’ Lustspiel Absurda Comica oder Herr Peter Squentz (1657), Auszüge aus J. Chr. Gottscheds Versuch einer Critischen Dichtkunst und die Komödie seiner Ehefrau L.A.V. Gottsched Die Pietisterey im Fischbein-Rocke (1736), außerdem G.E. Lessings Minna von Barnhelm (1767) und J.M.R. Lenz’ Tragikomödie Der Hofmeister (1774).

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 40, Maximale Teilnehmerzahl: 40
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 8.9.2014 bis Freitag, 17.10.2014 über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte
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