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  Den Menschen erfinden. Menschenversuche in der Literatur - Nürnberg (MenschErf)

Dozent/in
Dr. Aura Heydenreich

Angaben
Hauptseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Di 9:45 - 11:15, St.Paul(V) 01.005
ab 26.10.2010

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Anmeldung zu den Hauptseminaren des gesamten Departments ist an das Einreichen eines kurzen Exposés (1-2 Seiten) gebunden, in dem Sie Ihr Interesse näher begründen und evtl. bereits ein Arbeitsthema umreißen. Bitte mailen Sie Ihr Exposé bis spätestens 15.10.2010 an aura.heydenreich@ger.phil.uni-erlangen.de. Parallel erforderlich: Anmeldung über mein campus ab 1.9.2010. Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des Departments: http://www.germanistik.phil.uni-erlangen.de.

Inhalt
Die Geschichte des Menschenversuchs ist eine riskante Gratwanderung zwischen erheblichen Beiträgen zum wissenschaftlichen Fortschritt und der ethisch bedenklichen Instrumentalisierung von Versuchspersonen im Namen der Forschung. Diese Spannbreite bildet auch den Rahmen unserer Seminardebatten, in dem wir uns mit der historischen Entwicklung (1750 – 2000), den epistemologischen Grundlagen und dem kulturgeschichtlichen Kontext des Menschenexperiments beschäftigen werden. Literarische Texte sind in erheblichem Maße beteiligt am diskursiven Umfeld des Humanexperiments, da sie einerseits die Dynamik des Machtgefälles zwischen dem Beobachter und dem Beobachteten reflektieren und andererseits die Fragwürdigkeit einer Methodik beleuchten, die den Menschen zum Versuchsobjekt erklärt – und dabei die Auslöschung seiner Subjektivität oder die Manipulation seiner Persönlichkeit in Kauf nimmt. Nicht nur kanonische Texte aus der Literaturgeschichte des Menschenversuchs werden uns beschäftigen (Mary Shelleys „Frankenstein“, Georg Büchners „Woyzeck“, Flauberts „Bouvard und Pecuchet“), sondern wir werden uns auch mit der literarisch-filmischen Darstellung des Themas befassen. So soll es um Gruppenexperimente gehen, in denen die sozialpsychologische Kontrolle im Vordergrund steht (etwa das Milgram-Experiment), um militärische Experimente, die auf die Kontrolle und Manipulation von Gehirn- und Denkvorgängen abzielen (so das „MK Ultra Mind Control Experiment“ in „The Manchurian Candidate“) oder auch um biologische und informationelle Techniken, die in der Humangenetik zur Anwendung kommen und das „Produzieren von Menschen“ im „posthumanen Zeitalter“ anstreben (Huxley: „Brave new world“, Richard Powers: „Das Buch Ich # 9“, Craig Venture: „Entschlüsselt“). Weitere Vorschläge interessierter Teilnehmer zur Gestaltung unseres Lese- und Seminarprogramms sind bereits jetzt während der Semesterferien herzlich willkommen.

Empfohlene Literatur
Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit I. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008. Griesecke, Birgit (Hg.): Kulturgeschichte des Menschenversuchs im 20. Jahrhundert . Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009. Stiegler, Bernhard: Von der Biopolitik zur Psychomacht. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009.

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Mittwoch, 1.9.2010 bis Samstag, 30.10.2010 über: mein Campus.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester WS 2010/2011:
VM Komp (Nbg.): Den Menschen erfinden. (Komp)

Institution: Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte
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