UnivIS
Informationssystem der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg © Config eG 
FAU Logo
  Sammlung/Stundenplan    Modulbelegung Home  |  Rechtliches  |  Kontakt  |  Hilfe    
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungs- und Modulverzeichnis nach Studiengängen

 
 
Veranstaltungskalender

Stellenangebote

Möbel-/Rechnerbörse

 
 
Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  AM LitS PS: Gattungstheorie und Gattungspraxis

Dozent/in
Manuel Illi

Angaben
Proseminar
2 SWS, Sprache Deutsch, 73701
Zeit und Ort: Fr 10:00 - 12:00, B 302

Voraussetzungen / Organisatorisches
Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zur intensiven Textarbeit, die Übernahme eines Referats sowie die Bearbeitung von Arbeitsaufträgen.

Inhalt
Die Gattung ist neben Autor und Epoche eine der zentralen Kategorien literaturwissenschaftlicher Arbeit. Sie steht in einer langen Tradition – so legte bereits Platon in der ‚Politeia‘ eine dreiteilige Dichtungsgliederung an: „ … jetzt, glaube ich, ist dir klar […], daß von der Dichtung und Märchenerzählung eine Art ganz durch Nachahmung bewerkstelligt wird, das Trauerspiel und das Lustspiel […], eine andere durch Auftreten des Dichters selbst, du findest diese vorzugsweise in Dithyramben, eine dritte Art durch beides, in dem erzählenden Gedicht und auch sonst oft, wofern du mich verstehst“ (Platon: Politeia 392b). Die Vorstellung von natürlichen Ausprägungen der Dichtung, die in Analogie zu biologischen Klassifikationen nach Gattungen und Arten/Spezies verstanden wird, hält sich bis in die Neuzeit, etwa wenn Goethe in seinen ‚Noten und Abhandlungen‘ schreibt: „Es gibt nur drei echte Naturformen der Poesie: die klar erzählende, die enthusiastisch aufgeregte und die persönlich handelnde: Epos, Lyrik und Drama.“ Als systematische Ordnungskategorie erfährt der Begriff ‚Gattung‘ aber auch einerseits eine Problematisierung etwa durch Formen wie die des Essays, andererseits eine Erweiterung und Präzisierung beispielsweise durch Konzepte wie die der Textsorten und Schreibweisen. Gleichzeitig stehen Gattungen, ihre Genese, Entwicklung und ggf. auch Auflösung im Fokus historischer Forschung, die mit der Betonung geschichtlicher Bedingtheit immer auch eine Kritik an allen Absolutheitsansprüchen von Gattungssystematisierungen übt. Die Gattung erweist sich so als Konstrukt, an dem sich Autorinnen und Autoren orientieren, das sie reproduzieren aber auch subvertieren, parodieren und dekonstruieren können. Im Seminar wird sowohl die systematische wie die historische Perspektive auf literarische Gattungen eröffnet. Dabei sollen nicht nur Modelle und Konzepte anhand theoretischer oder poetologischer Texte erarbeitet werden, sondern auch eine ganz praktische Überprüfung an ausgewählten literarischen Beispielen finden.

Empfohlene Literatur
Zur vorbereitenden Lektüre wird empfohlen: Zymner, Rüdiger: Texttypen und Schreibweisen. In: Thomas Anz (Hrsg.): Handbuch Literaturwissenschaft. Bd.1. Stuttgart, Weimar 2007, S. 25-80. Zymner, Rüdiger: Handbuch Gattungstheorie. Stuttgart 2010. Willems, Gottfried: Das Konzept der literarischen Gattung. Tübingen 1981.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 35, Maximale Teilnehmerzahl: 35
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 24.2.2014 bis Montag, 21.4.2014 über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof