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  AM LitG2 PS: Modern Times - Kulturen des Erwerbs in soziologischer, literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive.

Dozentinnen/Dozenten
Dr. Susanna Brogi, Carolin Freier, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
nur Fachstudium, LAFV, Bachelor, Sprache Deutsch, Blockseminar, 73901
Zeit und Ort: jede 2. Woche Sa 9:30 - 15:00, 5.052; Einzeltermin am 21.7.2012 10:00 - 12:00, B 301
vom 5.5.2012 bis zum 16.6.2012
Vorbesprechung: 25.4.2012, 10:15 - 11:45 Uhr, Raum TSG HS B (2.019)

Voraussetzungen / Organisatorisches
Proseminar mit 2 SWS und 5,0 ECTS anrechenbar in SozQ3, SozQ4, SozV3, SozV4 in der Soziologie und Modul Literaturgeschichte II (LitG2) in der Germanistik, Blockseminar.
Termine: 05.05,19.05,02.06,16.06, 9:30-15 Uhr
Klausurtermin: Sa 21.07, 10-12 Uhr im Raum B 301.

Inhalt
Seminarleitung: Dr. Susanna Brogi (Department Germanistik und Komparatistik); Carolin Freier (Institut für Soziologie) Im Mittelpunkt des legendären Tonfilms „Modern Times“ aus dem Jahr 1936 steht die für den Taylorismus zentrale Erwerbskultur des Fabrikarbeiters: Der Arbeiter, gespielt von Charlie Chaplin, gerät, weil er im automatisierten Prozess mit der Fließbandgeschwindigkeit nicht schritthalten kann, buchstäblich ins Räderwerk der Maschine. Eine Metapher für die Disziplinierung des mechanischen Menschen durch die Stechuhr und den Takt des Fließbandes. Außerhalb der Fabrikhallen demonstrieren Menschenmassen. Die herrschende Armut und der Hunger haben sie auf die Straßen getrieben. In Kathrin Rögglas Prosatext „wir schlafen nicht“ (2004) gehen die Arbeitenden dagegen geradezu in ihrer Erwerbstätigkeit auf und identifizieren sich mit ihren Wissensprodukten, mit dem Content. So wünschen sich bspw. die Unternehmensberater, Online-Redakteure oder Key Account Manager Schlafbanken, um weiterarbeiten zu können, wenn sie an ihre körperlichen Grenzen gelangen. Doch es etablieren sich auch neue soziale Maschinerien: „Das Spiel beginnt: die Selbstdarstellung“, so der erste Bildtitel in der Regieanweisung. Die weitreichenden Zusammenhänge von Arbeit und Gesellschaft sind klassische Gegenstände der Arbeitssoziologie. In diesem Seminar wird es darum gehen, sich dem Alltagsphänomen des Erwerbes sowohl aus soziologischer als auch aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive zu nähern: Welche Sinnzuschreibung erfährt Erwerb, welche Werte und Normen werden kommuniziert, wie wird das erwerbstätige Individuum in Literatur, Theater und Film gezeichnet und mit welchen soziologischen Theorien lassen sich diese unterschiedlichen Kulturen des Erwerbes erklären? In weiten Phasen besaß die Darstellung von Arbeitswelten in der Literatur – und damit auch in der Literaturwissenschaft – eine vollkommen randständig Position. Ein Blick auf die literarischen Neuerscheinungen und die Spielpläne der Theater zeigen dagegen, dass sich dies geändert hat. Die Betrachtung von Kulturen des Erwerbes wird in diesem Seminar aus philosophisch-soziologischer Perspektive u.a. mit Rückbezug auf Georg Simmel (Arbeitsteilung), Hannah Arendt (Arbeiten, Herstellen, Handeln), Richard Sennett (Der flexible Mensch), Pierre Bourdieu (Ökonomie symbolischer Güter), Hans Pongratz (Arbeitskraftunternehmer), Boltanski, Luc/ Eve Chiapello (Neuer Kapitalistischer Geist, Netzwerker im Management), Ulrich Bröckling (Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform) vorgenommen. Der literatur- und kulturhistorische Blick wird sich – unter Berücksichtigung der Interessen der TeilnehmerInnen – entsprechend auf (Theater-)Texte des 20. und 21. Jahrhunderts richten, beispielsweise auf Franz Kafkas Der Verschollene, Hans Falladas Kleiner Mann – was nun?, Heiner Müllers Der Lohndrücker, Brigitte Reimanns Franziska Linkerhand, Kathrin Rögglas Wir schlafen nicht, Rolf Hochhuths McKinsey kommt oder Elfriede Jelineks Die Kontrakte des Kaufmanns.

Empfohlene Literatur
Zum Semesterbeginn wird in der Seminarbibliothek ein Handapparat mit ausgewählter Primärliteratur bereitstehen. Darüber hinaus werden wir die Möglichkeiten von studon nutzen.

ECTS-Informationen:
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 5.3.2012 bis Freitag, 27.4.2012 über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft in Verbindung mit Neuerer Deutscher Literaturgeschichte
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