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  M/SM HS: Die Kunst der Übersetzung 1730-1930 (LitT/LitKu/LitKo)

Dozent/in
Prof. Dr. Cornelia Ortlieb

Angaben
Hauptseminar
2 SWS
Master, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 16:15 - 17:45, B 301; Einzeltermin am 2.12.2014 16:15 - 17:45, TSG HS A (2.021)
ab 14.10.2014

Inhalt
Mit den beiden Jahreszahlen im Seminartitel sind zwei entscheidende Wegmarken der literarischen Übersetzung für die deutschsprachige Literatur genannt: 1730 übersetzt Johann Christoph Gottsched zusammen mit seiner Ehefrau, Luise Adelgunde Gottsched, Pierre Bayles skandalumwittertes Dictionnaire / Wörterbuch aus dem Französischen, einen der frühesten und wichtigsten Texte der europäischen Aufklärung; gleichfalls 1730 erscheint die Critische Dichtkunst Gottscheds, die der literaturtheoretischen Diskussion entscheidende Impulse geben wird, unter anderem indem sie Elemente klassischer Poetik(en) in den zeitgenössischen Kontext übersetzt. 1930 erscheint Friedrich Wolters Buch über Stefan George, das die Gesamtausgabe der Werke von 1927 ergänzt und flankiert und die Selbstinszenierung des Autors beschließt, der als letzter Dichter-Übersetzer der klassischen Moderne gelten kann und als Grenzgänger zwischen den westeuropäischen Sprachen und Literaturen.
Das Seminar wird an ausgewählten Beispielen aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert die verschiedenen Konjunkturen der literarischen Übersetzung in den Blick nehmen und mit der vergleichenden Analyse poetischer Texte auch die Rekonstruktion verschiedener Praktiken der Übersetzung und ihrer (poetologische) Rahmung verbinden. So lässt sich beispielsweise die Übersetzung von (Vers-)Gedichten im 20. Jahrhundert als poetische Tätigkeit eigenen Ranges fassen, wenn neben George auch Rilke, Bachmann und Celan sowohl Lyrik übersetzen als auch Gedichte in mehreren Sprachen schreiben. Im ohnehin mehrsprachigen 18. Jahrhundert ist die Kritik von Übersetzungen dagegen Teil einer breiten literaturtheoretischen Debatte, wie bereits am Beispiel Wieland, Schillers, Goethes und Voss' deutlich wird, erst recht an den Arbeiten zur Übersetzung der Brüder Schlegel, Tiecks, Schleiermachers, Hölderlins und Anderer, wobei wie im Fall Gottscheds die teilweise ungenannten Ehefrauen oder Töchter, namentlich Caroline Schlegel-Schelling und Dorothea Tieck, entscheidende Beiträge zu bis heute kanonischen Texten geleistet haben. Diese Diskussion der literarischen Übersetzung als Sammlung historischer Praktiken und poetischer Verfahren, die nicht zuletzt in ein zentrales Arbeitsgebiet der Komparatistik einführt, soll zudem noch um Ausblicke auf die Gegenwart erweitert werden, idealerweise durch Gastvorträge auch von Übersetzerinnen und Übersetzern.

Empfohlene Literatur
Zur Einführung:
Friedmar Apel, Annette Kopetzki: Literarische Übersetzung, 2. Auflage Stuttgart: Metzler 2003,
Umberto Eco: Quasi dasselbe mit anderen Worten. Über das Übersetzen, dt. Burkhart Kroeber, München: Hanser 2006,
Gabriela Leupold, Katharina Raabe (Hgg.): In Ketten tanzen. Übersetzen als interpretierende Kunst, Göttingen: Wallstein 2008,
Theresia Prammer: Übersetzen, Überschreiben, Einverleiben. Verlaufsformen poetischer Rede, Wien: Klever 2009.

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 8.9.2014 bis Freitag, 17.10.2014 über: mein Campus.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester WS 2014/2015:
Germanistik, Modul 8 C
Germanistik, Modul 9 C

Institution: Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft in Verbindung mit Neuerer Deutscher Literaturgeschichte
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