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  BA 2. FS: Proseminar: "Medien und Terrorismus"

Dozent/in
Thomas Nachreiner, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 4
Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mo 14:00 - 16:00, 00.3 PSG
ab 23.4.2012

Voraussetzungen / Organisatorisches
Voraussetzungen zum Scheinerwerb: Regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit, die Beteiligung an der Konzeption einer Unterrichtseinheit und eine schriftliche Hausarbeit.

Inhalt
Eine der prägenden Debatten des letzten Jahrzehnts galt der "terroristischen Bedrohung" und ihrer wortwörtlichen Bekämpfung in einem "Krieg gegen den Terror". Nicht erst mit den Anschlägen des 11. Septembers, seither aber verstärkt, beschäftigen die als Terrorismus bezeichneten Phänomene die Sozial- und Kulturwissenschaft und verlangen ihr Beschreibungen ab, ob nun als "gefühlter Krieg" der "Weltrisikogesellschaft" (U. Beck), ob als Produkt von Modernisierungstraumata (J. Habermas) bzw. als "Autoimmunisierung" der Weltgesellschaft (J. Derrida), oder aber als Ausdruck einer die moderne Gesellschaft kennzeichnenden "paranoischen Vernunft" (M. Schneider). Im Zuge dieser Erklärungsmuster kehrt ein Aspekt regelmäßig wieder: Das Verhältnis von Terrorismus, Medien und Öffentlichkeit. So scheinen Terroranschläge einerseits als "Kommunikationsstrategie" (H. Münkler) zu funktionieren, mit der die Attentäter potentielle Sympathisanten adressieren, andererseits aber auch ein "Krieg gegen die Öffentlichkeit" (A. Musolff) zu sein, in dem (vorrangig) demokratische Staatswesen zur Selbstaufgabe ihrer Grundwerte bewegt werden sollen. Mithin ist auch die Rede von einer "symbiotischen Beziehung" von Medien und Terrorismus (S. Glaab), scheinen die Terroristen doch die Medien als Vehikel ihrer Botschaft zu instrumentalisieren während die Berichterstattung über die Anschläge als Medienreignis ein Garant für hohe Quoten ist.
Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Öffentlichkeit, Medien und Terrorismus in drei verschiedenen Kontexten um die spezifische Funktionslogik des Terrorismus vor dem Hintergrund des jeweiligen Mediensystems zu analysieren: Dies sind a) der Terrorismus der Rote Armee Fraktion (RAF) im Deutschland der 70er Jahre, b) die Anschläge des 11. September 2001 und der als "War on Terror" gerahmten Folgeentwicklung in den USA, sowie c) seither beobachtbare Phänomene wie der Anschlag in Norwegen 2011 oder die Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) (und ihre Aufdeckung), die zwar vielleicht nur bedingt der Kategorie Terrorismus zuzuordnen sind, jedoch aufgrund ihrer Verortung in einer zunehmend durch die Netzmedien geprägten Öffentlichkeit von analytischem Interesse sind. Gerahmt werden diese drei Themenkomplexe durch verschiedene Analysemodelle, die den Zusammenhang von Medien und Terrorismus als Frage der Inszenierung begreifbar machen und ihn in Akteursmodelle übersetzbar werden lassen.
Jenseits der eingangs skizzierten Perspektiven auf den Gegenstand, die in der Regel auf den normativen Anspruch eines "verantwortungsvollen" Verhaltens der Medien gegenüber dem Terrorismus rekurrieren, etabliert das Seminar weiterführende kultur- und medienwissenschaftliche Perspektiven: Neben einer Aufarbeitung des bzw. der Terrorismusdiskurse(s) geht es dabei nicht zuletzt um eine Betrachtung der Ästhetik und der Ikonografie des Terrorismus, seines Status als Medienereignis respektive Störung, den wechselseitigen Zusammenhang von Terrorismus und Trauma sowie subsequent um die verschiedenen Erinnerungskulturen in denen die Erfahrung des Terrorismus verarbeitet wird.
Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende der Politik- und Geschichtswissenschaften, steht aber gleichwohl allen Interessierten offen. Als didaktisches Konzept wird, alternativ zum Abhalten von konventionellen Referaten, die Sitzungskonzeption / Beispielaufbereitung durch die Studierenden sowie die Verwendung neuer Präsentationskonzepte (Prezi) erprobt. Eine genauere Erläuterung der hieran gestellten Anforderungen findet in der ersten Seminarsitzung statt.

Empfohlene Literatur
Musolff, Andreas (1996): Krieg gegen die Öffentlichkeit. Terrorismus und politischer Sprachgebrauch. Opladen: Westdt. Verl. Habermas, Jürgen; Derrida, Jacques; Borradori, Giovanna (2004): Philosophie in Zeiten des Terrors. Zwei Gespräche. Berlin: Philo-Verlag. Glaab, Sonja (Hg.) (2007): Medien und Terrorismus. Auf den Spuren einer symbiotischen Beziehung. Berlin: BWV Berliner Wiss.-Verl. (Wissenschaft & Sicherheit, 3). Kirchhoff, Susanne (2010): Krieg mit Metaphern. Mediendiskurse über 9/11 und den "War on Terror". Bielefeld: transcript-Verl. (Critical media studies, 2). Zur Präsentationssoftware: http://prezi.com/

ECTS-Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 25
www: http://www.theater-medien.de
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 2.4.2012, 10:00 Uhr bis Dienstag, 17.4.2012, 18:00 Uhr über: mein Campus.

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