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  MA 3. FS: Seminar Methodenreflexion: Der Erinnerungsort 1. Weltkrieg – Mediales Gedächtnis und virtuelles Erinnern

Dozent/in
Thomas Nachreiner, M.A.

Angaben
Masterseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
Master, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mi 16:00 - 18:00, A 401
ab 15.10.2014

Voraussetzungen / Organisatorisches
In Ihrem 3. Fachsemester geht es bereits auf Ihre Masterarbeit zu, die im 4. Fachsemester auf dem Programm steht. Denn über das Thema dieser Abschlussarbeit sollten Sie sich bereits im Laufe dieses Wintersemesters klar werden. Im Abschlusssemester wird als Lehrveranstaltung nur noch ein die Abfassung Ihrer Arbeit begleitendes Oberseminar angeboten werden.

Gleichzeitig werden Sie im Wintersemester noch ein dichtes Programm weiter vertiefter Lehrveranstaltungen im theoretischen wie praktischen Bereich absolvieren. Nachdem die beiden ersten Semester des Masterstudiengangs noch schwerpunktübergreifend studiert wurden, konzentrieren sich die Lehrveranstaltungen nun auf den von Ihnen gewählten Schwerpunkt. Wegen der dadurch sichergestellten Verteilung der Studierenden ist auch keine Voranmeldung für die Seminare mehr erforderlich.

Eine Einführungsveranstaltung wird für Sie am Mo., dem 06.10.2014, um 17.00 h wie gehabt im Experimentiertheater des ITM angeboten. Spätestens dann gibt es auch eingehendere Informationen zu den Seminaren. Für Ihre zeitliche und organisatorische Planung habe ich allerdings schon hier alle verfügbaren Daten zusammengestellt.

Als Prüfungsleistungen werden die aktive Teilnahme in den einzelnen Recherchestufen und ihre Dokumentation (Modulteile Methodenreflexion + Selbststudium) sowie die Ausarbeitung eines Teilprojekts im Rahmen des Gesamtprojekts (Modulteil Praxis und Präsentation)vorausgesetzt.

Inhalt
2014 jährt sich der Beginn des 1. Weltkriegs zum hundertsten Mal. Der Erinnerung an diese historische Zäsur widmen zahlreiche Akteure und Institutionen ihre Aufmerksamkeit und gedenken, bzw. erinnern an die Vergangenheit durch unterschiedlichste Projekte und Angebote. Die von der Europäischen Union mitfinanzierte Onlinedatenbank der Europeana Foundation (http://europeana1914-1918.eu), oder auch die regionale Ausstellung „Erlangen im Ersten Weltkrieg“ des Stadtmuseum Erlangen sind dabei nur zwei Beispiele der Relevanz dieser europäischen Urkatastrophe für unser gesellschaftliches Gedächtnis.

Trotz einer großen Heterogenität der Zugänge und Blickwinkel scheint doch zumindest unter kulturwissenschaftlicher Perspektive Einigkeit darüber zu bestehen, dass Ge-dächtnis ohne Medien nicht denkbar wäre. Vittoria Borsó beispielsweise verweist auf eine generelle „konstitutionelle Medialität des Gedächtnisses“. Medien sind folglich keine bloßen Übermittler historischer Ereignisse oder Informationen, sie vergegenwärtigen nicht einfach Geschehenes, oder Vergangenes, viel eher sind sie aktiv unter den Bedingungen ihrer je spezifischen Modalitäten an den (Re-)Konstruktionsprozessen der Vergangenheit beteiligt. Im Zentrum des medienwissenschaftlichen Interesses am „Erinnerungsort“ bzw. „Erinnerungsereignis“ Erster Weltkrieg stehen folglich Fragen nach den Praktiken und Funktionsweisen medialer Erinnerungsprozesse – oder anders ausgedrückt: Was wird erinnert, wie wird erinnert, und von wem wird erinnert?

Das Seminar „Methodenreflexion“ findet zusammen mit dem Seminar „Praxis und Prä-sentation“ als einheitliche und entsprechend koordinierte Veranstaltung statt: So wer-den zunächst die grundlegenden Konzepte und Ansätze zur Funktionsweise des gesellschaftlichen Gedächtnisses erarbeitet und anhand der konkreten Erinnerungsangebote des 100jährigen Gedenkens einer Reflexion auf die medialen Erinnerungsstrukturen hin unterzogen. Die angestellten Beobachtungen und Erkenntnisse dienen in einem zweiten Schritt als Grundlage für die Konzeption und Ausarbeitung eines gemeinsamen Onlineprojekts, das sich einerseits dem historischen Gegenstand und andererseits den Mechanismen des (gegenwärtigen) Erinnerns widmet.

Empfohlene Literatur
Assmann, Aleida; Assmann, Jan (1994): Das Gestern im Heute. Medien und Soziales Gedächtnis. In: Klaus Merten, Siegfried J. Schmidt, Siegfried Weischenberg, Klaus Merten, Siegfried J. Schmidt und Siegfried Weischenberg (Hg.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Durchges. Nachdr. der 1. Aufl. Opladen: Westdeutscher Verlag; Westdt.-Verl., S. 115–140.

Erll, Astrid (2005): Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Eine Einführung. Stuttgart: Metzler.

Garde-Hansen, Joanne (2011): Media and memory. Edinburgh: Edinburgh University.

Olick, Jeffrey K. (2009): From Collective Memory to the Sociology of Mnemonic Practices and Products. In: Astrid Erll und Ann Rigney (Hg.): Mediation, remediation, and the dynamics of cultural memory. Berlin, New York: Walter de Gruyter (Media and cultural memory =;Medien und kulturelle erinnerung, 10), S. 151–162.

ECTS-Informationen:
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Theaterwissenschaft (Prof. Dr. Risi)
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