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  BA 3. FS: Mediengeschichte des Privaten

Dozent/in
Dr. Jens Ruchatz

Angaben
Proseminar
2 SWS
Magister
Zeit und Ort: Mo 16:00 - 18:00, ITM 204

Voraussetzungen / Organisatorisches
Voraussetzungen zum Scheinerwerb: Regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit, die Lektürevorbereitung und einzelne Sichtungen voraussetzt; die Übernahme eines (Gruppen-) Referats sowie eine schriftliche Hausarbeit.

Inhalt
„Privates Leben braucht Wände um sich. Niemand darf ausspähen oder preisgeben, was in der Wohnung eines Privatmanns geschieht“, konstatiert ein Wörterbuch des 19. Jahrhunderts. Die Definition behauptet eine rigide Trennung der Privatsphäre vom Kommunikationsraum Öffentlichkeit. Doch was bedeutet ‚privat‘,wenn sich Prominente vor Fernsehkameras den Darm spiegeln lassen? Wenn Tagebücher und Urlaubsfotos im Internet publik werden? Und ist ein Wohnzimmer, in dem ein Fernseher steht, wirklich von der Öffentlichkeit getrennt? Die enge Verflechtung beider Pole zeigt sich deutlich, wenn gegenwärtig die Bedrohung des Privaten durch Beobachtungstechniken befürchtet und zugleich die Aushöhlung des öffentlichen Raums durch Privatisierung beklagt wird. Das Seminar möchte von den aktuellen Debatten um das Web 2.0 ausgehen, in denen die Veröffentlichung des eigentlich Privaten eine zentrale Rolle spielt, und nach ihrem historischen Stellenwert fragen. In einer Rückschau soll rekonstruiert werden, wie sich die Eingrenzungen und Konzeptualisierungen des Privatraums im Zuge der Mediengeschichte verändern. Die diversen Medien ermöglichen dabei private Kommunikation ebenso wie sie über diese – öffentlich – berichten. Es wird hierbei über Briefe und Tagebücher genauso zu reden sein wie über Knipserfotografie und Sensationsjournalismus, um vor diesem historischen Hintergrund schließlich zu einer differenzierten Gegenwartsdiagnose zu gelangen, die sich ausführlich mit Fernsehcontainern, Überwachungstechniken und Blogs beschäftigt.

Empfohlene Literatur
Beate Rössler, Der Wert des Privaten, Frankfurt a.M. 2001; Ralph Weiß/Jo Groebel (Hg.), Privatheit im öffentlichen Raum. Medienhandeln zwischen Individualisierung und Entgrenzung [=Schriftenreihe Medienforschung der LfR, 43], Opladen 2002; Richard Sennett, Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität, Frankfurt/M. 1983.

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Freitag, 1.10.2010, 10:00 Uhr bis Donnerstag, 21.10.2010, 0:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Theater- und Medienwissenschaft (Prof. Dr. Warstat)
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