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  Hauptseminar: Medienkunst - und die Variante Hörkunst (zwischen Hörspiel und Theater). Geschichte und Praxis

Dozent/in
Dr. Max Ackermann

Angaben
Hauptseminar
2 SWS
Magister
Zeit und Ort: Einzeltermine am 26.11.2010, 17.12.2010, 21.1.2011, 11.2.2011 14:00 - 19:00, Übungsraum I/7; Bemerkung zu Zeit und Ort: Themenvergabe erfolgt bei der Vorbesprechung.
Vorbesprechung: 21.10.2010, 14:00 - 16:00 Uhr, Raum ITM 204

Inhalt
Medienkunst ist nah dran an Theater und Performance, nah an der Bildenden Kunst (auch nah an der Musik), nah an den klassischen Medien, nah an Film und Video (und Radio), nah an den jeweils neuesten technischen Möglichkeiten und manchmal irgendwo „Lost in Cyberspace“.
Medienkunst zelebriert entweder Intermedialität oder Medienspezifik, Monosensorik oder Multimedia. Sie ist interaktiv oder nicht, braucht den realen Raum oder nicht.
Für Designer, Medienmacher und Werber ist sie ein Fundus von Formen und Möglichkeiten, für Medienwissenschaftler möglicherweise ein Ort der Erkenntnis.
Andererseits könnte man meinen, Medienkunst sei so etwas wie Nebel, gleichsam überall und nicht greifbar. Erst recht scheint das zu gelten, wenn sie als Hörkunst auftritt. Nicht einmal der Name ist klar: Sonic Art, Sound Art, Acoustic Art, Audio Art, Klangkunst ...? Von Ferne tönt’s, irgendwo wispert was ... Und doch lässt sich Hörkunst auch als Einfallstor in das Verständnis des ebenso engen wie heiklen, ebenso notwendigen wie fruchtbaren Verhältnisses von Medien und Kunst verstehen.
Nun kann man sich dem Themenbereich Hörkunst nähern, in dem man zunächst einmal die ganz großen Begriffe passiert und vielleicht ein wenig bei ihnen verweilt. In diesem Fall also unter dem Dach von „Medien“, „Kunst“ und „Wahrnehmung“ bzw. ganz konkret: beim „Hören“. Aber was kann hier schon als verlässlich oder klare Grenze gelten? Denn: Ist Kunst Kommunikation? Braucht nicht jede Kunst ein Medium? Ist Wahrnehmung gestaltbar oder nicht letztlich doch eine Angelegenheit jedes einzelnen Rezipienten? Nun, da bleiben der Fragen viele.
Eine zweite Route führt mitten durch die so genannten Sound Studies, durch die Theorien des „Sonischen“ und der „Klanganthropologie“. Hier findet man sich bald schon zwischen Klangökologie und Sounddesign, Ton-Semiotik und „Kulturinformatik“, Musikwissenschaft und „Study of Popular Music “.
Ein dritter Weg ist der der Kultur- und Mediengeschichte, wo man vielleicht auf die Traditionen des Theatertons und des Bühnenklangs, auf „Lautdichtung“ und „Geräuschkunst“ trifft, auf die Klassische Moderne und die Avantgarde, auf Dadaisten und Futuristen, aber auch auf Vertreter des Fluxus. Nicht zuletzt lernt man akustische Medien der Aufzeichnung und der Distribution als Medien der Hörkunst kennen, denn kein Phonograph ohne Kunst-Anteil, kein Radio ohne Hörspiel, kein Pop ohne „Alternative“ ...
Ein vierter Weg wäre wohl der über Personen, über Denker wie Rudolf Arnheim („Hörkunst“) oder Friedrich Knilli („Das totale Schallspiel“), über Theoretiker und Praktiker in Personalunion wie Pierre Schaeffer („musique concrète“), R. Murray Schafer („Soundscapes“), Barry Truax und Klaus Schöning („Das neue Hörspiel“) oder über Soundartisten wie Andreas Ammer, Thomas Gerwin, Christina Kubisch u.v.m.
Ein fünfter Pfad schließlich führt geradewegs durch die Ebenen der Praxis, durch Fragestellungen, die sich erst an Objekt und Ausdruck, an den Schwierigkeiten der Ideenfindung, an Recherche und Konzept, an Material und Form und schließlich sogar an der technischen Umsetzung und im Zuge der Vermittlung ergeben. Was ist die Praxis auf Festivals und in Ausstellungen? Wo wären Preise, Förderungen, Labore, Labels und Sendeplätze? Was sind die Grundlagen für Öffentlichkeitsarbeit auf der einen und Kritik auf der anderen Seite? Und was bitte wären Kriterien für gelungene Objekte und Präsentationen? . Gasthörer nur unter Beteiligung! – Und: Praxisangebote/ Kunstkonzepte/ Hörstücke sind willkommen!
Dringend verwiesen sei übrigens auf das 6. Hörkunstfestival – voraussichtlich im Frühjahr 2011

Empfohlene Literatur
Ackermann, Max: Medien und Wahrnehmung, Anthropologie und Geschichte - oder: Warum das Hören des Sonischen nicht ahistorisch sein kann. In: Das Sonische – Sounds zwischen Akustik und Ästhetik. Mit Beiträgen von Max Ackermann, Susanne Binas-Preisendörfer, Wolfgang Ernst, Maria Hanácek, Holger Schulze, Nico Thom, Elena Ungeheuer u. Peter Wicke (= PopScriptum-Forum; Nr. 10). In: PopScriptum - Schriftenreihe hrsg. vom Forschungszentrum Populäre Musik der Humboldt-Universität zu Berlin – Stand: 28. Februar 2008 - Quelle: http://www2.hu-berlin.de/fpm/popscrip/themen/pst10/Ackermann.htm od. http://www2.hu-berlin.de/fpm/popscrip/themen/pst10/Ackermann.pdf [vgl. zu anderen Texten http://www2.hu-berlin.de/fpm/popscrip/themen/pst10/index.htm] Albrecht, Hartmut/ Diedrich Diederichsen/ Rosina Huth: Lautsprecherei. re, sound - art - design. Stuttgart 2007 (= Reihe Projektiv; o.Bd.). Arnheim, Rudolf: Rundfunk als Hörkunst und weitere Aufsätze zum Hörfunk. Mit einem Nachwort von Helmut H. Diederichs. Frankfurt a.M. 2001 (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft; Bd. 1554) (Zuerst: 1936). Breitwieser, Sabine (Hrsg.): Re-play. Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich [Ausstellung, 12. Mai - 6. August 2000, Generali Foundation, Vienna]. Beitr. teilw. dt., teilw. engl. [Übers. von Elisabeth Frank-Großebner u.a.]. Köln 2000. Fleischmann, Monika/ Ulrike Reinhard (Hrsg.): Digitale Transformationen. Medienkunst als Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Heidelberg; Berlin 2004. Gendolla, Peter (Hrsg.): Formen interaktiver Medienkunst. Geschichte, Tendenzen, Utopien. Mit CD-ROM. Frankfurt a.M. 2001 (= suhrkamp-taschenbuch wissenschaft; Bd. 1544). Gibbs, Tony: The Fundamentals of Sonic Art & Sound Design. Lausanne 2007 (= AVA Academia; o.Bd.). Hünnekens, Annette: Der bewegte Betrachter. Theorien der interaktiven Medienkunst. Köln 1997 (= Wienand Medien; o.Bd.). Kapfer, Herbert (Hrsg.): Vom Sendespiel zur Medienkunst. Die Geschichte des Hörspiels im Bayerischen Rundfunk. Das Gesamtverzeichnis der Hörspielproduktion des Bayerischen Rundfunks 1949 – 1999. Mit einem Vorw. von Christoph Lindenmeyer sowie Beitr. und unter Mitarb. von Katarina Agathos u.a. München 1999. La Motte-Haber, Helga de/ Matthias Osterwold/ Georg Weckwerth im Auftrag der Akademie der Künste, Berlin (Hrsg.): sonambiente 2006. festival für hören und sehen klang kunst sound art. - Akademie der Künste. Berliner Festspiele. Berlin 2006. Licht, Alan: Sound Art. Beyond Music, between Categories. New York, N.Y. 2007. Meyer, Petra Maria: Die Stimme und ihre Schrift. Die Graphophonie der akustischen Kunst. Wien 1993 (= Passagen Philosopie; o.Bd.) (Zugleich: Phil. Diss., Düsseldorf 1992). Meyer, Petra Maria (Hrsg.): Acoustic turn. Mit Beiträgen von: Michael Altrogge, Ralf Bohn, Robert Cahen, Gertrude Cepl-Kaufmann, Florian Dombois, Ludwig Fromm, Theresa Georgen, Hauke Harder, Günther Heeg, Rudolf Heinz, Christina Kubisch, Sven Lütgen, Gerhard Rühm, Stephan Sachs, Hans-Joachim Schlegel, Hermann Schmitz, Andreas Wang, Martin Zenck, Frank Corcoran, Nigel Charnock, Jean-Pierre Drouet, Michael Riessler, Monika Lichtenfeld, Arne Rautenberg. Inkl. 2 DVDs. Paderborn 2008. Minard, Robin/ Bernd Schulz/ Barbara Barthelmes: Robin Minard. silent music - zwischen Klangkunst und Akustik-Design = Between sound art and acoustic design. Heidelberg 1999. Schulze, Holger (Hrsg.): Sound Studies. Traditionen - Methoden - Desiderate. Eine Einführung. Mit Beiträgen von Sam Auinger, Roger Behrens, Diedrich Diederichsen, Florian Dombois, Wolfgang Ernst, Golo Föllmer, Thomas Hermann, Daniel Ott, Holger Schulze, Martin Supper, Elena Ungeheuer, Carl-Frank Westermann u.v.a.m. Bieldefeld 2008 (= Sound Studies; Bd. 1). Reck, Hans Ulrich: Mythos Medienkunst. Köln 2002 (= Kunstwissenschaftliche Bibliothek; Bd. 20). Russolo, Luigi: Die Kunst der Geräusche. Hrsg. und mit einem Nachw. vers. von Johannes Ullmaier. Mainz 2000 (= Edition Neue Zeitschrift für Musik; o.Bd.). Stuhlmann, Andreas (Hrsg.): Radio-Kultur und Hör-Kunst. Zwischen Avantgarde und Popularkultur. 1923 - 2001. Würzburg 2001. Truax, Barry: Acoustic Communication. Westport, Conn. 2001. Völcker, Wolfram: Was ist gute Kunst? Ostfildern 2007. Zorn, Peter: Dossier Medienkunst in Deutschland. In: Goethe-Institut - Stand: 26. März 2008 – Quelle: http://www.goethe.de/kue/bku/dos/mid/deindex.htm
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Das Erlanger Hörkunst-Festival und der Verein Hörkunst e.V.- Quelle: http://www.hoerkunst.de/ Das Sonambiente Festival – Festival für Hören und Sehen – Klang, Kunst, Sound, Art - Quelle: http://www.sonambiente.net/ Intermedium - http://www.medienkunstnetz.de/ausstellungen/intermedium-2/ __ Sound Studies an der Universität der Künste, Berlin - Quelle: http://www.udk-berlin.de/sites/soundstudies/content/index_ger.html Abteilung für Musikwissenschaft/ Master-Studiengang "Sound Studies" am Institut für Kommunikationswissenschaften der Universität Bonn - Quelle: http://www.musikwissenschaft.uni-bonn.de/studium/ma_sound_studies.html#aufbau Magister Angewandte Kulturwissenschaften - Leuphana Bachelor: Minor Digitale Medien/Kulturinformatik/ Digital Audio - Quelle: http://audio.uni-lueneburg.de/lehre.php

ZKM Musik & AkustikPublikationen - Quelle: http://on1.zkm.de/zkm/Institute/Musik/Publikationen __ Zintel, Stefan: Soundmuseum - Quelle: http://www.soundmuseum.de/ sound transit v. 12. Dezember 2005 – Quelle: http://soundtransit.nl/search/sounds.php __ AudioHyperspace. Akustische Kunst in Netzwerken und Datenräumen - Quelle: http://www.swr.de/swr2/audiohyperspace/ger_version/breitsameter/index.html Kunstradio – Radiokunst - Quelle: http://www.kunstradio.at/ - und - Quelle: http://www.kunstradio.at/kunstradio.xml Hörspiel und Medien - Quelle: http://www.br-online.de/bayern2/hoerspiel-und-medienkunst/index.xml

Zusätzliche Informationen

Institution: Lehrstuhl für Theater- und Medienwissenschaft (Prof. Dr. Warstat)
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