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  BA 2. FS: Proseminar Medien: Medienereignisse - mittendrin statt nur dabei?

Dozent/in
Anna Zeitler, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 4
Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mo 14:00 - 16:00, 00.3 PSG
ab 14.4.2014

Inhalt
Das „deutsche Sommermärchen“ der Fußballweltmeisterschaft zog 2006 eine bis dato rekordverdächtige Zuschauerzahl vor die Bildschirme in privaten Wohnzimmern und auf öffentlichen Plätzen, im April 2011 saßen zwei Milliarden Rezipienten vor dem Fernseher, um mit der Hochzeit von Kate Middleton und Prinz William das „Superereignis“ des britischen Königshauses zu verfolgen und nach dem überraschenden Rücktritt Joseph Ratzingers versammelten sich 2013 zahlreiche Menschen vor dem heimischen TV-Gerät, um bei der Neuwahl des Papstes auf dem Petersplatz live „dabei zu sein“. Auch in diesem Jahr wird mit der WM 2014 wieder ein großes (Sport-)Ereignis über den Bildschirm flimmern und „die Medien“ beherrschen.

Die mediale Übertragung solcher Ereignisse unterschiedlichster Art ist aus vielen Perspektiven von medienwissenschaftlichem Interesse, präsentiert sie sich doch nicht als Beschreibung vom Stand der Dinge, sondern vielmehr als symbolisches Hilfsmittel, um den Stand der Dinge erst hervorzubringen (vgl. Dayan&Katz) – „Ereignisse geschehen nicht, sie werden gemacht“ (Dietze). Eben diese aktive und qualitative Umwandlung gesellschaftlicher, politischer oder kultureller (Groß-)Ereignisse, die das Medium selbst vornimmt, gilt es genauer unter die Lupe zu nehmen: Was macht ein Ereignis zum Medienereignis bzw. was macht das jeweilige Medium mit dem jeweiligen Ereignis? Wie lassen sich verschiedenste Ereignisse – ob nun 9/11, die WM 1954 oder die Beerdigung Michael Jacksons; ob Fest/Feier oder Katastrophe/Störung, intern oder extern generiert – typisieren und katalogisieren? Welche strukturellen Spezifika, welche Funktionen und Wirkungsweisen des entsprechenden Mediums sind erkenn- und lesbar?

Der Bogen spannt sich hierbei von ersten Medienereignissen (Erdbeben von Lissabon) über frühe Fernsehereignisse (Krönung der Queen, Mondlandung) hin zu Ereignissen des jüngsten Zeitgeschehens (WM 2014). Der Schwerpunkt wird im Rahmen des Seminars hauptsächlich auf dem Fernsehereignis als prominentester Typus des Medienereignisses liegen, gleichwohl sollen aber auch, v.a. in historischer Dimension, Print- und Radioereignis Erwähnung finden sowie im jüngsten Kontext Status und Rolle des Internets bei der Generierung von Medienereignissen berücksichtigt werden (Fernsehen 2.0, Social Media). Im Laufe des Seminars werden unter anderem Ereignistheorie, theoretische Grundlagen des Fernsehens und seiner (Programm-)Struktur, Aspekte von Zeit(lichkeit) und Grundzüge der Festtheorie zur Debatte stehen. Mit Medienereignissen eng verknüpfte Begriffe wie „Dabei sein“, Inszenierung, Kompensation oder Loyalität – allesamt zunächst schon aus dem Basiskurs bekannt – werden umfassender erarbeitet und anhand selbstgewählter Beispiele vertieft.

Empfohlene Literatur
Dayan, Daniel/Katz, Elihu: Media Events. The live Broadcasting of History, Cambridge 1994.

Lenger, Friedrich/Nünning, Ansgar (Hrsg.): Medienereignisse der Moderne. Darmstadt 2008.

ECTS-Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Freitag, 28.3.2014, 14:00 Uhr bis Montag, 7.4.2014, 20:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl Medienwissenschaft
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