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  Das Politische System der Philippinen (AER 10)

Dozent/in
Prof. Dr. Howard Loewen

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 8
Bachelor, Sprache Deutsch, Modul Pol 6 - AER(Anmeldung per E-mail: Howard.Loewen@fau.de)
Zeit und Ort: Do 16:15 - 17:45, KH 0.024 (außer Do 23.10.2014)

Inhalt
Vierundzwanzig Jahre nach dem Sturz des Diktators Ferdinand Marcos durch eine demokratische Revolution im Jahre 1986, people power genannt, fanden im Mai 2010 Präsidentschaftswahlen statt, die das Ende der Amtszeit von Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo markierten und aus denen Benigno Aquino Jr. als klarer Sieger hervorging. Eine wesentliche Errungenschaft seiner Mutter, der von 1986 bis 1992 regierenden Präsidentin Corazon Aquino, war die Restauration der unter Marcos aufgelösten demokratischen Institutionen und Prozeduren. Insgesamt wurde seit dem demokratischen Übergang vier Präsidentschaftwahlen, sieben Kongresswahlen sowie etliche Lokalwahlen abgehalten. Obschon das politische System der Philippinen mit der Herausbildung eines formalen Institutionengefüges und der Durchführung freier Wahlen die strukturellen und prozeduralen Minimalanforderungen, die an eine Demokratie gestellt werden, erfüllt, müssen weitere Bedingungen erfüllt sein, um von einer krisenresistenten und stabilen Demokratie sprechen zu können.
Deshalb stellt sich die Frage, ob es in den Philippinen gelungen ist, eine krisensichere und funktionstüchtige Demokratie zu installieren und welche Probleme einer dauerhaften Stabilisierung und Konsolidierung des politischen Systems entgegenstehen. Nach Befunden der politikwissenschaftlichen Transformationsforschung, die sich der Analyse von Ursachen und Verläufen politischer Systemwechsel vom Autoritarismus zur Demokratie widmet, wird die Stabilisierung einer Demokratie als demokratische Konsolidierung bezeichnet. Der Begriff der Konsolidierung ist in der Systemwechselforschung jedoch nicht unumstritten und wird insofern uneinheitlich konzeptualisiert. Im ersten Teil des Hauptseminars wird daher nach einer kurzen Einführung in die neuere Transformationsforschung die Frage geklärt, welches Demokratieverständnis den weiteren Ausführungen zugrunde gelegt werden kann und was unter demokratischer Konsolidierung zu verstehen ist. Aus dieser Begriffsabgrenzung geht der theoretische Bezugsrahmen hervor. Dieser besteht aus einem Modell der demokratischen Konsolidierung, das eine Analyse der unterschiedlichen Ebenen eines politischen Systems ermöglicht, sie in Beziehung zueinander setzt und somit Entstehungs- und Verlaufsmuster des demokratischen Transformationsprozesses miteinbezieht. Hieraus ergeben sich das methodische Gerüst und spezifische Fragestellungen für das weitere Vorgehen.
In einem ersten Schritt gilt es die historischen Entwicklungslinien des politischen Systems der Philippinen nachzuzeichnen. Dabei werden insbesondere die Kolonialphase unter den Spaniern und den Amerikanern, die Einführung demokratischer Institutionen und Prozesse vor und nach der Unabhängigkeit im Jahre 1946, die autoritäre Phase unter Marcos, die Phase des Übergangs zur Demokratie sowie die wesentlichen politischen Entwicklungen unter den Präsidenten Aquino, Ramos, Estrada, Arroyo und Benigno Aquino analysiert. Zweitens werden die sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen politischer Entwicklung dargestellt. Drittens geht es um die Analyse der demokratischen Konsolidierung in den Philippinen mit Hilfe des oben genannten Mehrebenenmodells. Gegenstand der Betrachtung sind Verfassungsinstitutionen (Legislative, Exekutive, Judikative), politische Parteien, Vetoakteure wie Militärrebellen, kommunistische Guerilla und muslimische Separatisten sowie zivilgesellschaftliche Akteure wie Gewerkschaften, Verbände und Nicht-Regierungsorganisationen.
Ziel der Veranstaltung ist es, die Konsolidierung der philippinischen Demokratie auf den verschiedenen Teilebenen des demokratischen Systems zu untersuchen und ihren spezifischen Beitrag zur Konsolidierung desselben zu ermitteln. Erst dadurch werden differenzierte Aussagen über den Konsolidierungsprozess ermöglicht, die zwischen Faktoren, welche die Konsolidierung behindern und solchen, die sie fördern, unterscheiden.

Empfohlene Literatur
Grundlegende Literatur:
Atiera, Maria Ela T. (Hrsg.) (2013), Introduction to Philippine Politics, Quezon City: University of the Philippines Press.
Morada, Noel M./Tadem, Teresa S. Encarnacion (Hrsg.) (2006), Philippine Politics and Government, Quezon City: University of the Philippines Press.
Thompson, Mark R. (1995), The Anti-Marcos Struggle. Personalistic Rule and Democratic Transition in the Philippines, New Haven: Yale.

ECTS-Informationen:
Title:
The political system of the Philippines

Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: persönlich beim Dozenten

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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