UnivIS
Informationssystem der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg © Config eG 
FAU Logo
  Sammlung/Stundenplan    Modulbelegung Home  |  Rechtliches  |  Kontakt  |  Hilfe    
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungs- und Modulverzeichnis nach Studiengängen

 
 
Veranstaltungskalender

Stellenangebote

Möbel-/Rechnerbörse

 
 
Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  Komplexität und Internationale Beziehungen (IB 8)

Dozent/in
Prof. Dr. Howard Loewen

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 8
Bachelor, Sprache Deutsch, Modul Pol 6 oder 7 - Int. Beziehungen (Anmeldung per E-mail: Howard.Loewen@fau.de)
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, KH 0.024

Inhalt
Warum brach die 40-jährige Hegemonie der Sowjetunion in Mittel- und Osteuropa im Jahre 1989 innerhalb von wenigen Monaten zusammen? Warum ging dieser Kollaps des kommunistischen Systems so schnell und umfassend vonstatten? Warum sackte der Börsenindex an einem Montag im Oktober 1987 um 500 Punkte nach unten? Wie kann man die kurz bevorstehende Gründung eines Asiatischen Währungsfonds rund 16 Jahre nach der Asienkrise erklären? Diese und viele andere Ereignisse der Weltpolitik verweisen auf instabile Situationen, spontane Ordnungsmuster und Unsicherheit in gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Prozessen. Ihre nichtlinearen Verläufe überraschen uns immer wieder und hinterlassen angesichts einer Fülle von relevanten und miteinander verknüpften Erklärungsfaktoren eine gewisse Hilflosigkeit in den Sozialwissenschaften im Allgemeinen und in der Lehre der Internationalen Beziehungen (IB) im Besonderen. Vieles deutet darauf hin, dass die gängigen macht-, interessenbasierten und kulturorientierten Analysen in den IB keinen hinreichenden Mehrwert bei der umfassenden Erklärung von interdependenten Prozessen der Weltpolitik erzeugen.
Ausgehen von dem grundlegenden Argument, dass Politik, Gesellschaft und Ökonomie genauso wie die Natur als hochkomplexe dynamische Systeme betrachtet werden können, versucht die interdisziplinär ausgerichtete Komplexitätsforschung die Dynamik dieser Systeme zu erkennen und zu erklären. Desweiteren von Bedeutung ist die Prämisse, dass Ordnung, Unordnung und Wandel von Systemen (z.B. das internationale System) durch die Interaktionen bzw. wechselseitige Beeinflussung ihrer Elemente bzw. Akteure (z.B. Staaten und internationale Institutionen) zu erklären sind. Die primäre Methode der Komplexitätsforschung ist die agentenbasierte Simulation. Gleichwohl ist „agent-based modeling“ in den Sozialwissenschaften immer noch eine relative neue Analysemethode, deren Potential für die Analyse der Internationalen Beziehungen bislang kaum genutzt wird. In dem Seminar sollen in einem ersten Schritt grundlegende Konzepte und die Methoden der Komplexitätsforschung diskutiert werden. Zweitens geht es um ihre Anwendung in den Internationalen Beziehungen

Empfohlene Literatur
Axelrod, Robert (1997): The complexity of cooperation, Princeton, New Yersey: Princeton University Press.
Cederman, Lars-Erik (1997): Emergent Actors in world politics, Princeton, New Jersey: Princeton University Press.
Geyer, Robert (2003b): “European Integration, the problem of complexity and the revision of theory”, The Journal of Common Market Studies, 41:1, S. 15-35.
Gilbert, Nigel (2008): Agent-Based Models, Quantitative Applications in the Social Sciences; 153, London: Sage Publications.
Harrison, Neil (Hrsg.) (2006a): Complexity in world politics, New York: SUNY Press.

ECTS-Informationen:
Title:
Complexity and International Relations

Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: persönlich beim Dozenten

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof