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  Bürgerkriege: Eine gewaltsame Form innerstaatlicher Konfliktaustragung (THEO 7)

Dozent/in
Dr. Gustav Auernheimer

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 8
Bachelor, Sprache Deutsch, Modul Pol 6 - Pol. Theorie (Anmeldung per E-mail: auernheimer@hotmail.com)
Zeit und Ort: Do 14:15 - 15:45, TSG U1.023

Voraussetzungen / Organisatorisches
Leistungsanforderungen: Regelmäßige Mitarbeit, Referat, Hausarbeit.

Inhalt
Bürgerkriege werden durch verschiedene Disziplinen untersucht, aber insgesamt weit weniger als „echte“ Kriege von Staaten. Das überrascht, bestand doch die große Mehrheit der bewaffneten Konflikte während der letzten Jahrzehnte aus innerstaatlichen und nicht zwischenstaatlichen Auseinandersetzungen. Bürgerkrieg wird eher als konkretes denn als allgemeines Phänomen beschrieben; häufig auch unter anderen Begriffen, wie Rebellion, Revolution, ethnischer Konflikt. Oft ist der Ausdruck Bürgerkrieg bewusst vermieden, vor allem von den Inhabern der Staatsgewalt. Sie bezeichnen ihre Gegner als Banditen, Terroristen, subversive Kräfte und sprechen ihnen so die Legitimität ab. Der Terminus ist selbst ein Teil des Streits. Nach einer allgemeinen Definition handelt es sich bei Bürgerkrieg um den bewaffneten Kampf innerhalb der Grenzen einer souveränen Einheit zwischen Parteien, die bei Ausbruch des Kampfes einer gemeinsamen Autorität unterworfen waren. Deren Machtmonopol wird in Frage gestellt, aus sozialen, ethnischen, religiösen, ideologischen oder anderen Gründen.
Im ersten Teil des Seminars soll eine Reihe von theoretischen Fragen erörtert werden: Was unterscheidet Bürgerkriege von Staatenkriegen und den sogenannten „Neuen Kriegen“? Welche Rolle spielt die Gewalt und wo liegt die Abgrenzung zu anderen Formen der gewaltsamen Auseinandersetzung? Welcher Stellenwert kommt den teilweise unter „greed and grievance“ („Neid und Beschwerde“) diskutierten ökonomischen Faktoren zu? Was bedeuten Bürgerkriege für die Erinnerungskultur eines Landes? Ist ein interdisziplinärer Forschungsansatz nötig und welche Herausforderungen stellen sich dabei für die politikwissenschaftliche Theoriebildung?
Die hier angesprochenen Probleme werden im zweiten Teil durch historische und aktuelle Beispiele verdeutlicht: Vereinigte Staaten von Amerika 1861 – 1865; Spanien 1936 – 1939; Bosnien 1992 – 1995; Syrien seit 2011. Am Ende ist zu fragen, ob eine allgemeine Theorie des Bürgerkriegs Sinn ergibt.

Empfohlene Literatur
Einführende Literatur: Sabina Ferhadbegovic/ Brigitte Weiffen (Hrsg.): Bürgerkriege erzählen. Zum Verlauf unziviler Konflikte. Konstanz 2011.
Stathis Kalyvas: Civil Wars. In: Carles Boix/ Susan Stokes (Edits.): The Oxford Handbook of Comparative Politics. New York 2007, S. 416 – 434.
Herfried Münkler: Die neuen Kriege. Reinbek 2003.

Nicholas Sambanis: What is civil war? Conceptual and empirical complexities of an operational definition. In: Journal of Conflict Resolution, 48/ 2004, S. 814 – 858.

Peter Waldmann: Bürgerkriege. In: Wilhelm Heitmeyer/ John Hagan (Hrsg.): Internationales Handbuch der Gewaltforschung. Wiesbaden 2002, S. 368 – 389.

ECTS-Informationen:
Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: persönlich beim Dozenten

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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