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  Was treibt eine frühe christliche Gemeinde? - Der Fall Smyrna (KG PS Smyrna)

Dozent/in
Christian Müller

Angaben
Proseminar
2 SWS
für Anfänger geeignet, nur Fachstudium, geeignet als Schlüsselqualifikation, Diplom, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Do 14:15 - 15:45, TSG R. 2.025

Voraussetzungen / Organisatorisches
Für die Teilnahme am Proseminar werden Latein- und Griechischkenntnisse benötigt. Zielgruppe sind vor allem Studierende für Pfarramt und Diplom sowie interessierte Lehramtsstudierende. Für Studierende des Bachelorstudiengangs „Kulturgeschichte des Christentums“ ist das Proseminar von Frau Dr. von Stockhausen gedacht.

Für die Veranstaltung ist eine StudOn-Seite eingerichtet, auf der sich organisatorische Hinweise und Materialien befinden. Interessierte melden sich bitte wegen des Zugangs bei Christian.Mueller@theologie.uni-erlangen.de.

Inhalt
Wenn man vom frühen Christentum spricht, denkt man (neben Jesus) vermutlich zuerst an die Texte des NT und deren Verfasser sowie an die »großen Gestalten« des frühen Christentums. Doch was ist mit den Gemeinden, also der »Basis«? Die Titelfrage des Proseminars ist dabei bewusst doppeldeutig: Was treibt eine Gemeinde (scil. an), also was motiviert sie – und was treibt = tut sie als Gemeinde (bzw. was tut sich in ihr)?
Die Gemeinde von Smyrna spielte im frühen Christentum eine wichtige Rolle: Ihr ist ein Sendschreiben der Johannesoffenbarung gewidmet, der Märtyrerbischof Ignatius von Antiochia hielt sich dort auf und schrieb einen Großteil seiner Briefe von dort. Bischof Polykarp von Smyrna starb selbst als Märtyrer, wie seine Gemeinde den Christen in Philomelium berichtet. Später kommt der Häretiker Noet aus Smyrna, während im 3. Jahrhundert der Märtyrer Pionius Opfer einer systematischen Christenverfolgung wird. Im Kleinen lässt sich hier exemplarisch vieles über die »große« Kirchengeschichte lernen, vor allem über die Rechtslage der Christen und die Verfolgungen, aber auch über die »Apostolischen Väter« und über die Entstehung einer Theologie des Martyriums.
Im Proseminar lernt man das »Handwerkszeug« des Kirchengeschichtlers. Es geht also um die Frage: „Mit welchen Methoden kann man der älteren oder jüngeren Vergangenheit des Christentums auf die Spur kommen?“. Jeder, der mit historischen Quellen umgeht, muss eine Antwort auf diese Frage geben können, wenn er/sie sich nicht den Vorwurf der Subjektivität gefallen lassen will. Die vorgestellte Methodik beschränkt sich daher auch nicht auf die Alte Kirche, sondern bezieht Fragestellungen der Neueren Kirchengeschichte mit ein. Zugleich ergeben sich aus dem Umgang mit der Vergangenheit auch theologische Fragen, etwa nach einer Theologie der Geschichte oder nach dem Wahrheitsanspruch der Tradition. Beide Aspekte, der historische wie der theologische, kommen bei der Frage nach dem „Handwerkszeug“ des Kirchengeschichtlers ins Gespräch.
Am Beispiel der erhaltenen Quellen aus der und über die Gemeinde von Smyrna sollen diese Methoden eingeübt werden. Dabei entsteht zugleich ein faszinierendes Bild eines frühen christlichen Zentrums, dessen Gemeinde wichtige Ereignisse der frühen Kirchengeschichte miterlebte – und mitgestaltete.
TeilnehmerInnen am Proseminar lernen
  • Methoden der Kirchengeschichte kennen und anzuwenden,

  • einen Überblick über wichtige kirchengeschichtliche Ereignisse der ersten drei Jahrhunderte,

  • ein kritisches Bewusstsein gegenüber der eigenen Tradition sowie ein eigenes theologisches Urteil zu entwickeln,

  • einen exemplarischen Einblick in das Leben der Gemeinde von Smyrna und

  • wichtige Texte der »Apostolischen Väter« kennen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 15, Maximale Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Kirchengeschichte I (Ältere Kirchengeschichte)
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