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  Voyeurismus: Medien im Blickfeld von Scham, Tabu und Neugier

Dozent/in
Dr. Ingrid Stapf

Angaben
Seminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 3, Sprache Deutsch, Modul: Refelexionsfelder Medienethik (M-E-R)
Zeit und Ort: Mi 14:00 - 16:00, TSG R. 1.024

Inhalt
„Im Blick des Anderen erfahre ich den Anderen als Freiheit, die mich zum Objekt macht.“ (Sartre)
Voyeurismus im Fernsehen ist allgegenwärtig geworden. Meint der Begriff (von franz. „voir“ = sehen, „voyeur“=Seher) eigentlich das heimliche Beobachten einer unwissenden Person und weitergehend auch jegliche Form der Lust am Betrachten, so scheint diese eigentlich krankhafte „Form von Sexualität“ im Fernsehen salonfähig geworden zu sein. Denn im „Voyeurismus-Fernsehen“ (SPIEGEL Online, 11.8.2011) findet sich eine „Armada dieser fiesen Voyeurismusmaschinen… von der Deko-Terroristin bis zur sadistischen Samariterin“ und der „Trend zum Coachen und Therapieren, zum Kuppeln und Denunzieren setzt sich im deutschen Privatfernsehen immer mehr durch.“
So mag es nicht mehr überraschen, dass selbst das Dschungelcamp auf RTL für den renommierten Grimme-Preis nominiert wurde (SPIEGEL Online 29.1.2013). Ist aber die Tatsache, dass rund 8.76 Millionen Zuschauer das Staffel-Finale der Serie schauten und das erfolgreiche Big Brother-Format in rund 70 Ländern ausgestrahlt wurde also Beleg für eine Verrohung der Gesellschaft oder belegt dieser Alltäglichkeit der Formate eher eine „Lust an einem Spiel, an dem auch die Fernsehproduzenten nur als ein Mitspieler von vielen beteiligt sind?“ (Tagesspiegel 13.1.2012). Oder sind diese Formate nicht nicht unter dem Aspekt von Voyeurismus, sondern auch von Neugier und Orientierungssuche zu verstehen? Und welche Rolle spielt darin der Blick des Betrachters und die Scham bzw. die Würde des Betrachteten?
Das Seminar wendet die Frage nach Voyeurismus auf moderne Medien an und versucht dabei, ethische Kategorien zur Beurteilung solcher Formate zu entwickeln. Untersucht werden dabei die Aspekte von Voyeurismus, Scham und Neugier. Gilt menschliche Schaulust nämlich noch als „Produkt des Sicherheitstriebs“ (Lexikon für Psychologie und Pädagogik), so haben sich die Kriterien der Interpretation von Spielarten der Schaulust und Schadenfreude historisch gewandelt und sind kulturell überformt.
Das Seminar untersucht die Frage nach Voyeurismus exemplarisch an verschiedenen Fernsehformaten (z.B. Big Brother, Dschungel-Camp, usw.) auf der Grundlage von philosophischen Texten (darunter Sarte, Levinas, Nietzsche, Merleau-Ponty) mit dem Ziel einer medienethischen Reflexion. Ziel des Seminars ist die Erarbeitung einer Kasuistik und damit einher gehenden Kriterien zur Beurteilung diverser Formate.
In das Seminar wird ein Gastreferent aus dem Bereich des Privatfernsehens eingeladen werden.

ECTS-Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 10, Maximale Teilnehmerzahl: 12
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Donnerstag, 28.2.2013 bis Sonntag, 31.3.2013, . Uhr über: StudOn.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester SS 2013:
Christliche Publizistik

Institution: Professur für christliche Publizistik
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