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  Armut und Reichtum als Thema der Sozialethik (UE)

Dozent/in
Ruth Denkhaus

Angaben
Übung
2 SWS, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 16:00 - 18:00, TSG U1.023

Inhalt
"Arme habt ihr allezeit bei euch", heißt es bereits im Matthäus-Evangelium. Die Existenz von Armut scheint so etwas wie eine soziale Konstante zu sein – und damit zugleich eine permanente Herausforderung nicht nur für die christlichen Kirchen, sondern auch für das politische Gemeinwesen. Mit dem gesellschaftlichen Wandel verändert sich freilich auch die Gestalt der Armut. In Zeiten der Globalisierung mag man zunächst an Slumbewohner in Lateinamerika oder vom Hungertod Bedrohte in Afrika denken. Tatsächlich sind die Zahlen der Menschen, die von sozialen Transferleistungen abhängig sind bzw. von einem nach den Definitionen der OECD und der EU unterhalb der Armutsgrenze liegenden Einkommen leben müssen, jedoch auch in Deutschland seit den achtziger Jahren wieder deutlich im Steigen begriffen. Mit Hartz IV scheint die Armut endgültig in der Mittelschicht angekommen zu sein; Schlagworte wie „Prekarisierung“ prägen die Debatte. Gleichzeitig lässt sich eine zunehmende Konzentration von Vermögen bei den reichsten 10% der Bevölkerung beobachten. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat dem Phänomen der Armut in Deutschland 2006 eine eigene Denkschrift gewidmet, die die besondere Verantwortung von Kirche und Diakonie als Institutionen sowie von einzelnen Christinnen und Christen bei der Armutsbekämpfung betont. Die Vielgestaltigkeit von Armut und die komplexen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge, aber auch die häufig ideologisierende Behandlung des Themas machen es jedoch schwer, sich selbst ein fundiertes Urteil über sinnvolle und erfolgversprechende Ansätze zur Behebung bzw. Vermeidung von Armut zu bilden.

In der Übung soll es darum gehen, ein wenig Licht in den Dschungel der Daten, Fakten und Theorien zu bringen. Dabei werden sowohl biblische bzw. theologische Perspektiven auf das Thema als auch neuere sozialwissenschaftliche Ansätze zum Verständnis von Armut und sozialer Ungleichheit eine Rolle spielen. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird daher erwartet, sich auf einen hochgradig interdisziplinären Diskurs einzulassen und (angesichts der Kürze des Semesters) einzelne Aspekte des Themas auch selbständig zu erarbeiten, um auf diese Weise gemeinsam zu einem differenzierteren Bild von Armut in unserer Gesellschaft und den Möglichkeiten ihrer Bekämpfung zu gelangen.

Empfohlene Literatur
Zum Einstieg sind die Armutsdenkschrift der EKD (Gerechte Teilhabe. Befähigung zu Eigenverantwortung und Solidarität, Gütersloh 2006) sowie das kleine Quiz "Armut, Einkommen und Vermögen" der Bundeszentrale für politische Bildung (http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/76861/quiz-armut-einkommen-und-vermoegen) zu empfehlen. Weitere Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 10, Maximale Teilnehmerzahl: 15

Institution: Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik)
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