Durch die fortschreitende Miniaturisierung von Sensoren und Microcontrollern stehen mittlerweile Sensor-Knoten zur Verfügung, welche klein genug sind um mehrere solcher Sensoren direkt am Körper zu tragen. Die einzelnen Sensorknoten besitzen dabei Inertialsensoren (wie sie z.B. auch in der Nintendo Wii verwendet werden) oder können die Herzfrequenz und Muskelaktivität des Trägers messen. Mittels Funk kommunizieren die intelligenten Sensoren untereinander sowie mit einem zentralen Knoten (z.B. PC oder Smartphone). Dabei bildet sich ein so genanntes Body-Area-Network. Im Rahmen dieses Seminars sollen verschiedene Beispiel-Anwendungen für ein derartiges Sensor-Netzwerk entwickelt und implementiert werden.Mögliche Themenfelder sind:
Herzfrequenz-Analyse mittels EKG: Um optimales Training zu gewährleisten ist es oft erstrebenswert nicht in den anaeroben Leistungsbereich zu geraten. Überschreitet ein Läufer z.B. seine maximale aerobe Herzrate soll dies durch einen tragbaren Sensor erkannt und ein Hinweis ausgegeben werden.
Trainingsüberwachung mittels Inertialsensorik: Besonders beim Krafttraining kommt es sehr häufig vor, dass Übungen falsch durchgeführt werden. Mittels am Körper oder am Trainingsgerät befestigter Sensoren soll die Körperhaltung und die korrekte Durchführung der Übung überwacht werden.
Ganganalyse und Klassifikation von Bewegungsabläufen: Im medizinischen Umfeld ist es von großem Interesse den Gang oder den Laufstil von Patienten oder Sportlern zu analysieren. Ein Beispiel wäre ein System welches z.B. die Laufgeschwindigkeit und Schrittweite anhand von Inertialsensoren am Fuss berechnet.
Jeder Teilnehmer entwickelt in selbstständige Arbeit mit Hilfe
wissenschaftlicher Artikel eine Beispielanwendung für das am Lehrstuhl
vorhandene Sensor-Netzwerk und stellt im Laufe des Seminars die
Vorgehensweise sowie die erzielten Ergebnisse vor. Vorraussetzung für
das Seminar ist Interesse an Mustererkennung und Signalverarbeitung,
Programmierkenntnisse sind hilfreich.
Vorbesprechung und Themenvergabe: Donnerstag, den 28.10.2010, 16:00h, in Raum 09.150 (falls Sie verhindert sind, dann bitte E-Mail an Patrick.Kugler@informatik.uni-erlangen.de)
Es besteht die Möglichkeit einen benoteten oder unbenoteten Schein über 2.5 ECTS oder 5 ECTS zu erwerben. Details hierzu werden in der Vorbesprechung bekannt gegeben.
Betreuung: Patrick Kugler, Ulf Jensen, Lehrstuhl für Mustererkennung
Kontakt und Voranmeldung: patrick.kugler@informatik.uni-erlangen.de