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  Bayern wird Königreich - eine epochale Umbruchzeit in Europa (VORL) [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Wolfgang Wüst

Angaben
Vorlesung
2 SWS, benoteter Schein, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 4
für Anfänger geeignet, nur Fachstudium, LAFV, LAFN, LADIDG, Magister, Diplom, Master, Bachelor, Sprache Deutsch, Erwerb des Leistungsnachweises/der ECTS-Credits (3 oder 4) durch mündliche Prüfung (anmeldepflichtig); Prüfungsbeschränkung auf 50 Studenten.
Zeit und Ort: Di 12:15 - 13:45, KH 1.016

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung zur Prüfung über MeinCampus erforderlich! Mündliche Prüfung auf 50 Teilnehmer begrenzt! Für MeinCampus-Angelegenheiten wenden Sie sich bitte an tobias.riedl[at]fau.de

Inhalt
Der Umbruch, den die Bayern – „alte“ wie „neue“ – an der Wende hin zum 19. Jahrhundert erlebten, hätte kaum einschneidender ausfallen können. Säkularisation und Mediatisierung veränderten die politische Landkarte radikal, der Bevölkerungszuwachs lag nur für das rechtsrheinische Pfalz-Bayern bei 15% und der Landgewinn bei 44%. Dabei prallten plötzlich nicht nur ehemals getrennte Länder äußerlich aufeinander, nein auch sehr unterschiedliche Kulturräume, Wirtschaftsregionen und Mentalitätszonen näherten sich an. Damit war das Ende der bis dahin systemprägenden Vielherrigkeit (oftmals verkannt als „Flickenteppich“) gekommen; zugleich begannen aber die Probleme der Staatsintegration und des rechtlich-administrativen Aufbaus unter der Regie des talentierten Geheimen Staats- und Konferenzministers Maximilian von Montgelas. Die äußeren Rahmenbedingungen im napoleonischen Europa erforderten sicher großes Regierungsgeschick, dabei brachte das Bündnis mit Frankreich – Heinrich v. Treitschke deklarierte die Gefolgschaft als „Niedertracht“, obwohl auch sie in der Tradition kurbayerischer Politik lag – nicht nur am Ende Verhängnis, sondern auch eine Königskrone und Modernität im Lande. Die Vereinheitlichung des Rechts im Code Napoléon, die Verwaltungseinteilung in Gerichts- und Vogteigrenzen übergreifenden Kreisen, die Gleichstellung der Konfessionen und der Beginn der staatsbürgerlichen Gleichheit vor dem Gesetz werden dabei an erster Stelle genannt.
Doch stand am Anfang der Neuzeit und Moderne wirklich Napoleon, wie Thomas Nipperdey meinte, und werden wir dem kulturellen, politischen und sozialen Erbe Frankens und Schwabens gerecht, wenn wir ihnen im neuen Bayern nur den Platz „integrationsresistenter Traditionsbereiche“ zubilligen? Konnte doch die vielbeschworene staatsbayerische Standardisierung nur gelingen, wenn wir uns der Kontinuitätsfrage zwischen dem Alten Reich und dem „modernen“ Bayern ernsthaft stellen.
Semesterprogramm:
I) Anpassungsprobleme und Integrationsdiskurse im „neuen“ Bayern (als Entrée)
I/- Provinzialisierung einer Kulturregion I/- Maßstäbe der Standardisierung (Land, Landvermessung, Verwaltung) I/- Verkehr I/- Recht I/- wittelsbachische Präsenz I/- Mobilität im Land I/- Eisenbahn und Kanalbau I/- Die neue Heimat – Integration nach 1945
II) Bibliografie – Forschungsstand
II/- Nennung der Lektüre für das Tutorium
III) Abschied vom Alten Reich – Aufbruch zum Königreich
III/ - Ende des Alten Reiches III/ - Die Eingliederung Frankens in den neuen bayerischen Staat (Teil 1) Exkurse: Ehrenpforte für Friedrich Wilhelm II. von Preußen - das französische Bayreuth 1806-1810 III/- Die bayerische Verfassung von 1818 Exkurs: Konstitutionssäule zu Gaibach III/- Verfassung und Landtag III/ - Die Eingliederung Frankens in den neuen bayerischen Staat (Teil 2) III/- Die Reformen unter Maximilian von Montgelas (Teil 1) Stationen: Säkularisation und Mediatisierung - Adel und Grundherren III/ - Der bayerische Gerichts- und Gutsadel 1806-1848/49 III/- Die Reformen unter Maximilian von Montgelas (Teil 2) Stationen: Selbstverwaltung der Gemeinden (Exkurs: Markt Trostberg) – Rechtspfege – Zensur und Religionstribunal – Finanzen und Zollunion – religiöse Toleranz (Religionsedikte in Nürnberg) - Konstitution 1808 – Bildungsreformen (mit Infrastruktur und Versicherungswesen) – Verwaltungsreformen (Exkurse: Minister, Concours-Verfahren) – Systemüberforderung und Sturz

IV) Die Zeit nach Montgelas
IV/- Das bayerische Konkordat von 1817 IV/- Die bayerische Verfassung von 1818 (vertiefte Erörterung) Stationen: Verfassungsinhalt – Rechtspflege – Militär – Verfassungsgarantien – Sonderstellung der Pfalz – Stellung des Königs IV/- Der Landtag Stationen: Zwei-Kammer-System – Wahl der Abgeordneten – Geschäftsordnung – Petitionsausschuss IV/- Bundes- und Außenpolitik IV/- Die Entwicklung in der Pfalz IV/- Bayern in Griechenland IV/- Der Deutsche Zollverein
V) Gastvorträge im Oberseminar
25.11. 2014: Riesner, Jens, M.A. (Zirndorf): History Marketing –Chancen und Möglichkeiten zur Geschichtsforschung in regionalen Unternehmen
2.12. 2014: Dr. Deusel, Antje (Bamberg): Schabbatregeln und Speisegesetze - Die Mitzwot an ausgewählten fränkischen Beispielen

Empfohlene Literatur
Zur landeshistorischen Vorlesung erscheint eine eigene ausführliche BIBLIOGRAPHIE, die über Studon (www.studon.uni-erlangen.de/studon) allen Hörern zugänglich ist.

ECTS-Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Schlagwörter: Landesgeschichte/Neuere Geschichte/ Neueste Geschichte
Erwartete Teilnehmerzahl: 120, Maximale Teilnehmerzahl: 121
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Sonntag, 31.8.2014, 00:00 Uhr bis Sonntag, 28.9.2014, 23:59 Uhr über: StudOn.

Institution: Seniorenstudium
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