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  LitS-PS: Whodunit? Detektivisches Erzählen in mittelhochdeutscher Literatur [Import]

Dozent/in
Astrid Bußmann, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 3
für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Magister, Bachelor, Sprache Deutsch, 73701
Zeit und Ort: Fr 10:00 - 12:00, C 203

Voraussetzungen / Organisatorisches
Das Seminar beginnt bereits in der ersten Vorlesungswoche. Die Voraussetzungen für den Scheinerwerb werden in der ersten Seminarsitzung bekanntgegeben.

Inhalt
Rätselspannung (wie sie dem modernen Rezipienten durch den Kriminalroman bestens vertraut ist) beruht auf der gezielten Zurückhaltung von Informationen. Im detektivischen Erzählen geht der rätselhafte Mord dem Erzählen voraus; relevante Informationen über das Verbrechen werden nur nach und nach enthüllt; die Erzählfolge der einzelnen Enthüllungen ist nicht an die tatsächliche zeitliche und logische Folge der Ereignisse geknüpft, sondern folgt (in planvoller Umstellung und Auslassung) dem partiellen und noch ungeordneten Wissensstand der Detektivfigur. Die Narratologie bezeichnet ein solches Erzählverfahren (das selbstverständlich nicht allein auf Kriminalliteratur beschränkt ist) auch als analytisch. Nach allgemeiner Einschätzung existiert es in mittelalterlicher Literatur nicht; Wolframs ›Parzival‹, der von den Geheimnissen des Grals tatsächlich analytisch erzählt, stellt die vielzitierte Ausnahme von dieser Regel dar. – Im Seminar werden wir einen weiten Bogen über klassische Detektivgeschichten und Wolframs ›Parzival‹ bis zu ›Mai und Beaflor‹ schlagen, einem späthöfischen Liebesroman, der von einem Mordversuch mittels Brieffälschungen erzählt, auf die Etablierung einer Rätselspannung aber (bewusst?) verzichtet. Dabei werden wir fragen, welche Vorteile Wolfram gewinnt, wenn er im ›Parzival‹ (zumindest zeitweise) analytisch erzählt, wir werden aber auch darüber nachdenken, welche Vorteile der anonyme Autor des ›Mai und Beaflor‹-Romans darin gesehen hat, auf ein analytisches Erzählverfahren zu verzichten.

Empfohlene Literatur
Wir lesen die genannten Texte in Auszügen; diese werden Ihnen ab Semesterbeginn im Seminar als PDF zur Verfügung gestellt. Gleichwohl wäre es von Vorteil, wenn Sie sich bis Semesterbeginn über den Inhalt des ›Parzival‹ umfassend informieren würden. – Einsteigerinformationen zu den besprochenen Autoren und Werken bieten die entsprechenden Artikel in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. – Falls Sie es bis jetzt noch nicht besitzen, sollten Sie sich außerdem ein mittelhochdeutsches Wörterbuch anschaffen (am besten: Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 38. Aufl. Stuttgart 1992).

ECTS-Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 4.3.2013, 0:00 Uhr bis Freitag, 3.5.2013, 24:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Seniorenstudium
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