UnivIS
Informationssystem der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg © Config eG 
FAU Logo
  Sammlung/Stundenplan    Modulbelegung Home  |  Rechtliches  |  Kontakt  |  Hilfe    
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungs- und Modulverzeichnis nach Studiengängen

 
 
Veranstaltungskalender

Stellenangebote

Möbel-/Rechnerbörse

 
 
Vorlesungsverzeichnis >> Seniorenstudium >>

  LitS-PS: Fabelhaft. Die deutsche Fabel in Mittelalter und Früher Neuzeit (PS) [Import]

Dozent/in
Inci Bozkaya, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 3
für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Magister, Bachelor, Sprache Deutsch, 73701
Zeit und Ort: Do 14:00 - 16:00, C 203

Inhalt
Der Fuchs, der dem Raben den Käse stiehlt, der Wolf, der das Lamm an der Quelle frisst. Jeder kennt die Protagonisten, viele der Erzählungen sind heute noch allseits bekannt. In diesem Seminar wird eine der ältesten Gattungen der Literaturgeschichte im Zentrum stehen. Im deutschen Mittelalter treten Fabelstoffe zuerst eingefügt in längere Texten als „beweisende Erzähleinlagen“ (Grubmüller, S. 556) etwa in der Kaiserchronik oder als „Situationsargumente in der Spruchdichtung auf“ (ebd.), so u. a. bei Dichtern wie dem Herger, Marner, Reinmar von Zweter oder auch Michel Beheim.
Schon hier zeigen sich die primären Funktionen dieser Erzähltexte, so können Fabelerzählungen durch ihre „demonstrative Irrealität“, indem etwa Tiere als Protagonisten auftreten, die „agieren, als stünden ihnen die Möglichkeiten menschlichen Bewußtseins zur Verfügung“ (ebd.), Kritik an Herrschenden üben. Zugleich erlaubt sie Belehrung, die sich je nach Erzählkontext an Fürsten, an die Ungelehrten und Ungebildeten oder an die „zarten keuschen ohren der lieben Jugent“ (Waldis, Vorrede, Z. 32) richten kann.
Eigenständig treten Reimpaarfabeln im Mittelalter etwa im Korpus des Strickers auf, besonders prominent wird die Gattung jedoch durch Sammlungen, wie etwa dem „Edelstein“ des Boners, der ersten geschlossenen und von einem Autor verantworteten Sammlung in mittelhochdeutscher Sprache.
Neben den mittelhochdeutschen Fabeln werden im Seminar Fabeln aus dem Spätmittelalter und der Reformationszeit im Fokus stehen. So löst sich die deutsche Fabeldichtung dieser Zeit von traditionellen Vorgaben und entdeckt neue Möglichkeiten des Erzählens und Deutens. Das Seminar möchte einen Einblick in das weite Spektrum der Gattung in Mittelalter und früher Neuzeit vermitteln. An ausgewählten Beispielen etwa aus Werken des Strickers, des Boners, Hans Sachs sowie dem Nürnberger Prosa-Äsop und aus den Sammlungen von Martin Luther, Heinrich Steinhöwel, Erasmus Alberus und Burkard Waldis sollen literatur- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen erprobt werden.

Empfohlene Literatur
Einen ersten Überblick über die Gattung Fabel erlaubt: Grubmüller, Klaus: Fabel2. In: Weimar, Klaus (Hrsg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Bd. I: A-G. Berlin/ New York 2007. S. 555-558.
Wer sich schon vorab ein wenig einlesen möchte, dem sei: Der Stricker: Tierbispel, herausgegeben von Ute Schwab. Tübingen 1983. (ATB 54) empfohlen, sowie die Artikel zu den genannten Autoren im Verfasserlexikon.
Da im Seminar ein Schwerpunkt auf mittelhochdeutschen Texten liegt, sollten Sie zur intensiven Textlektüre auch ein mittelhochdeutsches Wörterbuch zur Hand haben (Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 38. Aufl. Stuttgart 1992 oder Beate Hennig: Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 2., ergänzte Aufl. Tübingen 1995).
Eine erste Textauswahl wird als Reader in der ersten Sitzung ausgegeben werden.

ECTS-Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 4.3.2013, 0:00 Uhr bis Freitag, 3.5.2013, 24:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Seniorenstudium
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof