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BA 2. FS: Proseminar: "Filmische Räume"

Dozent/in
Peter Podrez, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 4
Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Do 10:00 - 12:00, 00.3 PSG
ab 19.4.2012

Voraussetzungen / Organisatorisches
Voraussetzungen zum Scheinerwerb: Regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit (Zeit für die Vorbereitung der Basistexte ist einzuplanen), die Übernahme eines (Gruppen-) Referats und eine schriftliche Hausarbeit.

Inhalt
Der Film ist – folgt man der bekannten Unterscheidung Lessings – nicht nur eine Zeit-, sondern auch eine Raumkunst. Er ist in seiner Projektion und Rezeption in verschiedenste räumliche Konstellationen eingebunden: genannt seien hier zum Beispiel die „Guckkästen“ des frühen Films; der klassische Kinosaal bis zum heutigen Cine-Komplex; die Experimente des expanded cinema, die den Film von der Leinwand entgrenzen wollten; die heutige Dispersion des Films über eine Vielzahl von portablen Dispositiven wie Mobiltelefon, Tablet-PC usw.

Doch filmische Räume sind nicht nur Räume des Films, sondern auch Räume im Film. Schließlich liegt jedem erzählten Weltentwurf eine räumliche Ordnung zugrunde, handeln Figuren immer in konkreten Settings und Locations: in Dschungeln, Städten usw. Dabei ist der Film eben nicht nur eine Maschine zur Wiedergabe eines „präfilmischen“ Raums, sondern konstruiert gänzlich eigene räumliche Ordnungen – er erzeugt die Räume seiner Erzählungen nicht nur, sondern verwandelt sie, setzt sie stetig in Bewegung.

Ausgehend von diesen Überlegungen soll das Seminar Einblicke geben, wie man sich dem Medium Film aus räumlicher Perspektive nähern kann. Wir werden uns fragen, welche Ebenen und Instanzen zusammenspielen, damit wir uns überhaupt ein „Raumbild“, eine mental map eines Films machen können; wie einzelne filmische Mittel wie Kamera, Montage oder Ton zu diesem Eindruck beitragen; welche Rolle der Filmarchitektur zukommt und wie sich verschiedene Dispositive auf die filmische Raumwahrnehmung auswirken. Indem wir diese Aspekte an Fallbeispielen untersuchen, wollen wir zu einem generellen Verständnis des Räumlichen im Film gelangen.

Darüber hinaus wollen wir aber auch konkrete erzählte Räume in ihren filmischen Inszenierungen lesen und verstehen lernen. So werden wir uns mit geographischen Grenzräumen ebenso auseinandersetzen wie mit „anderen Räumen“, sogenannten Heterotopien; es wird zu untersuchen sein, welche räumlichen Motive und Konfigurationen in Verbindung zu spezifischen Genres stehen; und schließlich gilt es zu fragen, was eigentlich passiert, wenn Raum in einem Film dysfunktional wird, ja sogar zusammenbricht. Anwendungsbeispiele zu allen Themenbereichen können sehr gerne von den SeminarteilnehmerInnen eingebracht werden.

ECTS-Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 2.4.2012, 10:00 Uhr bis Dienstag, 17.4.2012, 18:00 Uhr über: mein Campus.

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