AM LitG2 PS: Eduard Mörikes Maler Nolten
- Dozent/in
- Julia Hunger
- Angaben
- Proseminar
2 SWS, Sprache Deutsch, 73901
Zeit und Ort: Mo 12:00 - 14:00, KH 2.012
- Inhalt
- Der Titel von Eduard Mörikes 1832 erstmals erschienenem Text weckt Erwartungen, die auf den
ersten Blick nicht erfüllt werden; denn wer hier eine Künstlerbiographie im Stile eines klassischen
Bildungsromans vermutet, die den Werdegang eines Malers vom brennenden Talent hin zum
vervollkommneten Meister beschreibt, dessen Erwartung wird bald gebrochen. Vielmehr entpuppt
sich Mörikes Roman/ Novelle als ein psychologisch hoch komplexes Geflecht verschiedenster
Figuren und Biographien, in dessen Zentrum der Maler Theobald Nolten steht. Dem Leser wird
dabei ein gewisser interpretatorischer Spürsinn abverlangt: Identitäten werden gewechselt oder
verborgen, die Figuren werden häufig Opfer von (Selbst)Täuschungen und auch die Erzählinstanz
erscheint nicht immer zuverlässig.
Das Seminar will sich mit verschiedenen Aspekten dieses Textes auseinandersetzen: Neben der
Rolle der Kunst und der Erzählweise, stehen vor allem die psychologischen Gesichtspunkte im
Fokus; von unbewusst wirkenden psychischen Mechanismen über seelische Krankheit und
manifesten Wahnsinn bis hin zum Selbstmord. Zu diesem Zweck wird auch der zeitgenössische
psychologische Diskurs mit einbezogen werden. Weiterhin soll im Zuge des Seminars auch die (von
der Forschung weniger beachtete, da von Mörike nicht mehr beendete) 44 Jahre später erschienene
überarbeitete Fassung in Auszügen untersucht werden.
- Empfohlene Literatur
- Zur Anschaffung und zur einführenden Lektüre empfehle ich die Taschenbuchausgabe aus dem
Inselverlag, ISBN: 3-458-32104-7. Auszüge aus der späteren Fassung werden im Zuge des
Seminars in StudOn zur Verfügung gestellt.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 40, Maximale Teilnehmerzahl: 40
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Die Anmeldung erfolgt von Montag, 24.2.2014 bis Montag, 21.4.2014 über: mein Campus.
- Institution: Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturgeschichte
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