1. Vorbemerkung
Maschinen werden von Ingenieuren entwickelt, produziert und betrieben. Neue Tätigkeitsfelder, wie die Mikrosystemtechnik, die elektronische Gerätetechnik oder die Medizintechnik haben das Bild des Maschinenbaus entscheidend verändert.
Der Maschinenbau ist eine der wichtigsten Säulen des deutschen Exports und nach Beschäftigungszahlen der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland. Von knapp 900.000 Beschäftigten in dieser Branche im Jahre 2002 in Deutschland war etwa jeder siebte ein Ingenieur. Der Maschinenbau wurde an der Technischen Fakultät 1982 als fünfte Fachrichtung eingerichtet, zunächst mit einem speziellen Fokus auf die Fertigungstechnik. An bayerischen Universitäten wird nur an den zwei Standorten München (TUM) und Erlangen ein universitärer Studiengang Maschinenbau angeboten. 2. Gegenwärtige Stellung des Departments in Lehre und Forschung
Situation in der Lehre
Das Department verantwortet mit dem Studiengang Maschinenbau den größten Studiengang der Technischen Fakultät. Er beinhaltet die drei Studienrichtungen Allgemeiner Maschinenbau, Fertigungstechnik und Rechnergestützte Produktentwicklung. Das Department ist weiter gemeinsam mit dem Department Elektrotechnik-Elektronik-Informationstechnik maßgeblich an der Ausbildung in den interdisziplinären Studiengängen Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen beteiligt. Alle drei Studiengängen erzielen seit Jahren in deutschlandweiten Rankings, z.B. von Capital, karriere.de, WirtschaftsWoche oder SPIEGEL, hervorragende Ergebnisse (Top 5, Top 10).
Der zulassungsbeschränkte Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen stellt mit über 1000 Bewerbern pro Jahr den am meisten nachgefragten Studiengang der Technischen Fakultät dar. Er weist auf Grund seines örtlichen Numerus Clausus, der durch die Kapazitätsengpässe an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (WiSo) bedingt ist, sowie auf Grund der hohen Anforderungen an die Studierenden wesentliche Merkmale eines "Elitestudiengangs" auf. In den nächsten Jahren wird in den genannten drei Studiengängen ein weiterer Zuwachs der Bewerberzahlen erwartet.
Der Maschinenbau entwickelt Lehrkonzepte auf europäischer Ebene und bietet auch Lehrveranstaltungen für die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) an. Im Sinne eines handlungsorientierten Unterrichts gewinnen neben den klassischen Lehrveranstaltungen Vorlesungen und Übungen immer stärker auch Seminare und Praktika sowie die Einbindung von Studierenden in aktuelle Forschungsprojekte an Bedeutung. Die Verpflichtungen aus der Bologna-Erklärung sind in den drei genannten Studiengängen durch die gestufte Bachelor-/Masterstruktur bereits verwirklicht.
ForschungsschwerpunkteIn der Forschung beschäftigt sich das Department vornehmlich mit aktuellen wissenschaftlich-technologischen Fragestellungen auf zukunftsfähigen Tätigkeitsfeldern, die auch für die Region von großer Bedeutung sind, wie z.B. Fahrzeugtechnik (Leichtbau), Elektronikproduktion und Mechatronik, Lasertechnik oder Strukturkunststoffe, um nur einige zu nennen. Das Department konnte sich auf diesen Tätigkeitsfeldern einen inzwischen sowohl national als auch international anerkannten Ruf erwerben. Im Bereich der nachhaltigen Produkt- und Prozessentwicklung wurden in den zurückliegenden Jahren im interdisziplinären Zusammenwirken der Maschinenbau-Lehrstühle untereinander sowie mit anderen Fachrichtungen eine Reihe sehr erfolgreicher Forschungsprogramme verwirklicht.
Der DFG-Sonderforschungsbereich (SFB) 356 mit Transferbereich "Produktionssysteme in der Elektronik" wurde erfolgreich beendet. Der SFB 396 "Robuste verkürzte Prozessketten für flächige Leichtbauteile" wurde nach einer Laufzeit von 12 Jahren ebenfalls bereits abgeschlossen; der zugehörige Transferbereich hat noch eine Laufzeit bis 2010.
Das Department verantwortet derzeit federführend den DFG-Sonderforschungsbereich 694 "Integration elektronischer Komponenten in mobile Systeme" und ist am Transregio SFB/TR 39 PT-PIESA "Großserienfähige Produktionstechnologien für leichtmetall-
und faserverbundbasierte Komponenten mit integrierten Piezosensoren und -aktoren" beteiligt.
Zwei DFG-Forschergruppen (Hybridwerkstoffe und Warmblechumformung), die aktive Beteiligung an einer Vielzahl von bayerischen Forschungsverbünden, z.T. unter Federführung Erlanger Maschinenbaukollegen (FORSIM, FORLAS, FORMAT, ForµProd, FOROB, FORREST, FORSYS, FORMIKROSYS, FORWERKZEUG...), zwei Forschungsprogramme der VW-Stiftung mit entscheidender Initiative durch Erlanger Kollegen, mehrere DFG-Schwerpunktprogramme, die z.T. von Erlanger Kollegen des Maschinenbaus angeregt wurden und nicht zuletzt große BMBF-Forschungsleitprojekte wie beispielsweise MATECH unter Erlanger Federführung belegen die weitgefächerten, erfolgreichen Forschungsaktivitäten des Erlanger Maschinenbaus nachdrücklich. Ferner ist der Maschinenbau mit seinen Aktivitäten (Mechatronik, Neue Werkstoffe, Leichtbauzentrum) profilbestimmend an Programmen der High-Tech-Initiative Bayern beteiligt. Das Department Maschinenbau erwirtschaftete in den zurück liegenden Jahren im Schnitt jeweils etwa 9 Millionen € pro Jahr an Drittmittel, was knapp einem Drittel der an der Technischen Fakultät eingeworbenen Drittmittel und ca. 15 % der Drittmittel der gesamten Universität (ohne Klinikum) entspricht. Nicht berücksichtigt sind in diesen Zahlen die Drittmittelerträge der An-Institute, wie z.B. Bayerisches Laserzentrum oder Neue Materialien Fürth. Diese überdurchschnittliche Drittmitteleinwerbung kann als weiteres Indiz für die erfolgreichen Forschungsaktivitäten des Departments gewertet werden.
Veröffentlichungsreihen
| CIP-Pool-Betreuung Alexander Soldner
|