Innovatives Netzwerk:
Simulation und Optimierung innovativer Lasersysteme (SOL) Der Laser ist eine Basiskomponente für eine große Zahl
moderner optischer Systeme mit wichtigen Einsatzfeldern in
der verarbeitenden Industrie, der Medizin und der
Informationstechnik. Aufgrund der wirtschaftlichen
Bedeutung dieser Anwendungsgebiete gehört die Lasertechnik
zu den zukunftsorientierten Schlüsseltechnologien. Die
Beherrschung dieser Technik wird die Wettbewerbsfähigkeit
wichtiger Branchen wie Maschinenbau, Optik und Elektronik,
sowie Kommunikations- und Medizintechnik entscheidend
beeinflussen.
Bei der Entwicklung neuer Laser, der Leistungsverbesserung
existierender Systeme sowie deren Anpassung an neue
Anwendungsfelder gehört die Optimierung des Strahlprofils
zu den wichtigsten Aufgaben. Denn ein unzureichendes
Strahlprofil limitiert den technischen Einsatz des Lasers,
da insbesondere durch das Strahlprofil die Fokussierbarkeit
des Lasers bestimmt wird. Dies ist zum Beispiel für die
Mikromaterialbearbeitung und die nichtlineare Optik von
entscheidender Bedeutung.
Jedoch ist diese Optimierung als äußerst schwierig
einzustufen, da das Strahlungsfeld anders als bei
herkömmlichen Lichtquellen mit Hilfe resonanter
Schwingungen des elektromagnetischen Feldes im Resonator
erzeugt wird, so dass komplexe, miteinander wechselwirkende
physikalische Parameter zur Strahlformung beitragen.
In der Vergangenheit erfolgte diese Optimierung auf
empirische Weise in langwierigen kostenintensiven
experimentellen Untersuchungen. Heute jedoch sind
die Senkung der Entwicklungszeiten bei gleichzeitiger
Steigerung der Qualität, Effizienz und Leistung
entscheidende Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit
hiesiger Laserhersteller. Diese Kostenfaktoren können
erheblich reduziert werden, wenn die Entwicklungsarbeiten
durch leistungsfähige Computersimulationen unterstützt
werden. Darüber hinaus ermöglichen derartige Simulationen
die Entwicklung hoch innovativer Lasersysteme, die durch
experimentell-empirische Versuche allein nicht realisierbar
wären. So ist das Ziel des Projekts die Entwicklung eines
Computersimulationsprogramms, welches die Lasermoden unter
Beachtung thermischer Effekte und der absorbierten
Pumplichtverteilung exakt berechnet.
Ein viel versprechender Ansatz für die Simulation der
Vorgänge im Resonator liegt in der Verwendung von
Finite-Elemente-Analysen (FEA), welche heute auf vielen
Gebieten erfolgreich zur Modellierung technischer Systeme
eingesetzt werden. Der Einsatz von FEA Verfahren in der
Lasertechnik beschränkt sich jedoch bisher im Wesentlichen
auf die Berechnung thermischer Effekte, wie dies in dem von
einem der Projektpartner entwickelten Programm LASCAD
erfolgreich durchgeführt wird.
Mit dieser Software kann jedoch das für die Ausbildung des
Strahlprofils wichtige Verhalten der elektromagnetischen
Felder im Resonator nicht ausreichend beschrieben werden.
Dies betrifft besonders jene
Festkörperlaserkonfigurationen, die von großem
technischem und wirtschaftlichem Interesse sind. Beispiele
hiefür sind Laser, die seitlich von Lampen angeregt werden
und für Punktschweißgeräte und in der Lasermesstechnik
benötigt werden, oder Laser, die seitlich von Diodenlasern
angeregt werden und welche Einsatz in Markierungs- und
Beschriftungssystemen finden, oder schließlich endgepumpte
Laser, die nichtlineare optische Effekte aufweisen. Ein
letztes Beispiel wären Verstärkersysteme für ultrakurze
Laserpulse in der Mikrosystemtechnik.
Für diese Lasersysteme muss durch zuverlässige Simulationen
sowohl die zeitliche als auch die räumliche Struktur des
erzeugten Laserstrahls untersucht und optimiert werden.
Diese Aufgabe, welche nicht nur technisch, sondern auch
wissenschaftlich von erheblicher Bedeutung ist, soll im
Rahmen des geplanten Vorhabens durch den Einsatz von FEA
Verfahren zur Berechnung der elektromagnetischen
Feldstrukturen im Laserresonator gelöst werden. Die
Berechnungen sollen anhand realer Lasersysteme validiert
und anschließend bei der Entwicklung innovativer
Resonatoren eingesetzt werden. Darüber hinaus sollen die
Simulationsergebnisse mit Hilfe eines Modengenerators
überprüft werden, der aufgrund seines einfachen Aufbaus
leicht zu simulieren ist und exakt reproduzierbare
Gauss-Hermite-Moden erzeugt. | Projektleitung: Prof. Dr. Christoph Pflaum
Stichwörter: Laser; numerische Simulation
Laufzeit: 1.1.2007 - 31.12.2009
Förderer: BMWi Bundesmininsterium für Wirtschaft und Technologie
Mitwirkende Institutionen: Laser-Laboratorium Göttingen e.V. TU Kaiserslautern, AG Laserphysik und Nichtlineare Optik InnoLas GmbH IB Laser AG OptoPrecision GmbH Xiton Photonics GmbH GWU-Lasertechnik Vertriebsgesellschaft mbH LAS-CAD GmbH METROLUX Optische Messtechnik GmbH PHYWE Systeme GmbH
Kontakt: Pflaum, Christoph Telefon +49 9131 85 28692, Fax +49 9131 85 28928, E-Mail: christoph.pflaum@fau.de
| Publikationen |
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Wohlmuth, Matthias ; Pflaum, Christoph: 3-Dimensional Simulation of Solid State Lasers. In: Terry, J.A. ; Graf, T. ; Jellinkova, H. (Hrsg.) : Solid State Lasers and Amplifiers III (Photonics Europe 2008 Strasbourg, France 07.04.--11.04.2008). Bd. 6998. Bellingham, USA : SPIE, 2008, S. 1-11. [doi>10.1117/12.779515] | Pflaum, Christoph ; Wohlmuth, Matthias: 3-dimensional simulation of the solid state lasers. In: Clarkson, A.W. ; Hodgson, N. ; Shori, R.K. (Hrsg.) : Proceedings of SPIE - Solid State Lasers XVII: Technology and Devices (SPIE Photonics West 2008 San Jose CA, USA 19. - 24.01.2008). Bd. 6871. 2008, S. 1-12. | Wohlmuth, Matthias ; Altmann, K. ; Pflaum, Christoph: New Approaches for the Dynamic 3D Simulation of Solid-State Lasers.Vortrag: Advanced Solid State Photonics, ASSP 2009, OSA, Denver, 04.02.2009 | Wohlmuth, Matthias ; Altmann, K. ; Pflaum, Christoph: Finite Element Simulation of Solid State Lasers. In: SPIE (Veranst.) : Proceedings of SPIE Vol. 7194 (LASE 2009 San Jose 26.01.--27.01.09). Bd. 7194. 2009, S. 16-1-16-10. |
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