Electronic Health Records for Clinical Research (EHR4CR)Die gegenwärtigen medizinischen Erfordernisse, die Zunahme personalisierter (Arzneimittel-) Therapien sowie steigende Kosten für Forschung und Entwicklung führen zu einem beträchtlichen Kostendruck auf Gesundheitssysteme und die Arzneimittelindustrie. Die klinische Forschung wird ebenfalls komplexer, arbeitsintensiver und kostspieliger. In den letzten Jahren wurde es immer deutlicher, dass die Nutzung von Daten aus Elektronischen Kankenakten (EHR) die Effizienz der medizinischen Forschung erheblich steigern kann, wodurch Europa für F&E-Investitionen attraktiver würde und Patienten einen besseren Zugang zu innovativen Arzneimitteln und höheren Heilungserfolgen ermöglicht würde.Mittlerweile gibt es bereits einige Projekte, die belegen, dass sich Daten aus Elektronischen Krankenakten für eine Nutzung zur Unterstützung der klinischen Forschung in entsprechende Wissenschaftsplattformen und Gesundheitsnetze integrieren lassen, um zahlreichen Beteiligten, einschließlich der pharmazeutischen und biopharmazeutischen Industrie, neue Optionen zu bieten. Die noch offenen Herausforderungen liegen vor allem in der Beachtung der ethischen, gesetzlichen und datenschutzrechtlichen Anforderungen (sowie der Akzeptanz durch die allgemeine Öffentlichkeit, Patienten und medizinisches Personal) beim Aufbau einer Plattform, die mit vielen EHR-Systemen kompatibel ist und innerhalb eines skalierbaren Geschäftsmodells nachhaltig betrieben werden kann. EHR4CR umfasst ein Konsortium von über 30 anerkannten europäischen Partnern aus Forschung und Wirtschaft. Ziel des Projekts ist die Erstellung einer Plattform, welche die Nutzung von Daten aus elektronischen Krankenakten für eine effizientere medizinische Forschung ermöglicht. Es werden Pilot-Projekte bzgl. Interoperabilität, Sicherheit, Datenqualität, Datenspeicherung, Organisationsfragen, Akkreditierung und Zertifizierung usw. durchgeführt, um die Brauchbarkeit und Skalierbarkeit des EHR4CR-Geschäftsmodells zu demonstrieren. Im letzten Projektjahr wurden verschiedene Aktivitäten angestoßen, um die Nachhaltigkeit der erzielten Forschungsergebnisse und des entwickelten Geschäftsmodells sicher zu stellen. U.a. wurde im IMI/EFPIA-Kontext [http://www.efpia.eu/topics/innovation/innovative-medicines-initiative-imi] das European Institute for Innovation through Health Data (i~HD) [http://www.i-hd.eu/index.cfm] gegründet. Der Erlanger Lehrstuhl für Medizinische Informatik ist am EHR4CR-Projekt im Bereich der Anforderungsspezifikation, der Konzeption der Plattformarchitektur, der Entwicklung einzelner Plattform-Services (z.B. zur semantischen Interoperabilität, des Data Warehousing und der Datenvisualisierung) sowie in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Erlangen als Pilotanwender zur Plattformevaluation beteiligt.
| Projektleitung: Prof. Dr. med. Thomas Ganslandt
Laufzeit: 1.3.2011 - 29.2.2016
Förderer: European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (IMI / EF PIA)
Kontakt: Ganslandt, Thomas Telefon 09131/85-67782, Fax 09131/85-26754, E-Mail: thomas.ganslandt@fau.de
| Publikationen |
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Bruland, Ph. ; McGilchrist, M. ; Zapletal, Éric ; Acosta, D. ; Proeve, J. ; Askin, S. ; Ganslandt, Thomas ; Doods, J. ; Dugas, Martin: Common data elements for secondary use of electronic health record data for clinical trial execution and serious adverse event reporting. In: BMC medical research methodology 16 (2016), S. 159-168 [doi>10.1186/s12874-016-0259-3] | Soto-Rey, Iñaki ; N'Dja, Aurèle ; Cunningham, James ; Newe, Axel ; Trinczek, Benjamin ; Lafitte, Caroline ; Sedlmayr, Brita ; Fritz, Fleur: User satisfaction evaluation of the EHR4CR query builder: a multisite patient count cohort system. In: BioMed research international ePub Nr. 801436 (2015), S. 1-11 [doi>10.1155/2015/801436] | McGowan, Colin ; Thompson, Elizabeth ; Szmigielski, Cezary A. ; Kalra, Dipak ; Sullivan, Frank M. ; Prokosch, Hans-Ulrich ; Dugas, Martin ; Ford, Ian: Using electronic health records to support clinical trials: a report on stakeholder engagement for EHR4CR. In: BioMed research international ePub Nr. 707891 (2015), S. 1-8 [doi>10.1155/2015/707891] |
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