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Intelligente Vernetzung und Adaption von IT-Systemen zur Qualitätssteigerung der Behandlung von Glaukompatienten

Für eine effektive und erfolgreiche Behandlung von Glaukompatienten ist eine regelmäßige Kontrolle vieler Faktoren (Augeninnendruck, Medikation, Allergien, Form und Grad des Glaukoms) unter Berücksichtigung des individuellen Patientenkontexts (Krankheitsverlauf, Behandlungshistorie etc.) unerlässlich. Der Screening-/Diagnostik-/Therapie-Prozess kann sich dabei im Kontext des SFB 539 über verschiedene Phasen von Patientenkontakten erstrecken, beginnend mit dem Screening-Feldversuch (durchgeführt im Teilprojekt A.4) über die ambulante Diagnostik und Abklärung bis hin zur (ambulanten oder stationären) Therapie und der regelmäßigen Nachsorge.

Eine effektive Forschung ist nur möglich, wenn die dabei verwendeten medizinischen Daten aus dem unmittelbaren Prozess der Krankenversorgung abgeleitet werden, sich über Anwendungssystemgrenzen hinweg in einem konsistenten, aufeinander abgestimmten Zustand befinden und automatisch Bestandteil einer lebenslangen elektronischen Krankenakte werden. Im Rahmen einer immer dringlicher werdenden sektorübergreifenden Vernetzung muss gleichzeitig die Integration dieser Daten in institutionsübergreifende elektronische Patientenakten bis hin zur persönlichen Gesundheitsakte eines Bürgers berücksichtigt werden. Ziel des Teilprojekts C5 ist daher die Schaffung vernetzter, mit den verschiedenen Ausprägungsstufen elektronischer Akten integrierter und modular anpassbarer IT-Komponenten sowohl zur Unterstützung von Diagnostik und Behandlung von Glaukompatienten als auch zur Unterstützung von Forschungsarbeiten. Zur Optimierung des Zusammenspiels der verschiedenen zu integrierenden IT-Komponenten und der klinischen Arbeitsprozesse ist eine prozessunterstützende Datenlogistik zu entwickeln.

Medizinische Daten können in diesem Kontext in verschiedenen Stufen des Patientenkontakts anfallen, werden zum Teil durch ärztliches Personal oder ärztliches Hilfspersonal erhoben und dokumentiert oder mittels signal-/bilderzeugender Modalitäten gewonnen (z.B. Screening im Feldversuch, Pulse-Air-Tonometer, Scanning Laser Tomograph (HRT), Frequency-Doubling-Perimeter (FDT), Non-Mydriatic-Funduskamera, ambulante Zweituntersuchung, automatische diagnostische Unterstützung durch statistische und bildverarbeitende Komponenten und Selbst-Tonometrie (durch Patienten) in der diagnostischen Kontrolle.

Das Datengut

  • kann dabei z.B. zunächst in Relation zu Bürgern (Screening-Feldversuch) stehen, die noch keinen unmittelbaren Kontakt zum Erlanger Universitätsklinikum haben müssen,

  • anschließend für eine Subpopulation (ausgewählte Bürger, die zur ambulanten Zweituntersuchung einbestellt werden) erhoben werden, die ambulante (bzw. später evtl. auch stationäre) Patienten in der Erlanger Augenklinik sind und

  • im Rahmen einer kontinuierlichen Verlaufsbeobachtung (z.B. mittels der Selbst-Tonometrie) auch durch Patienten selbst dokumentiert werden.

Diese Daten müssen kommuniziert werden mit einem breiten Spektrum an Gesundheitsversorgern aus unterschiedlichen Sektoren des Gesundheitswesens bis hin zum Bürger/Patienten selbst.

Heute werden die Daten noch in vielen, nicht ausreichend miteinander verbundenen Einzelsystemen erhoben und in voneinander unabhängig konzipierten Datenbanken gehalten. Oftmals werden sie an einem Ort erhoben, verbleiben dort und werden nicht mit Daten verknüpft, die in anderen Phasen der Diagnostik/Therapie aus anderen Quellen erhoben werden. Eine optimale Diagnostik und Therapie durch die behandelnden Ärzte benötigt aber einen Einblick in alle über den Patienten vorhandene Informationen unabhängig von Ort und Zeitpunkt deren Entstehung.

Das im Sonderforschungsbereich entwickelte Glaukomregister soll ein Ort sein, an dem viele solcher dezentral aufgenommenen Daten zusammenfließen und aus dem wiederum Kommunikationsprozesse zu Komponenten der elektronischen Krankenakte bzw. sogar einer Elektronischen Gesundheitsakte angestoßen werden. Müssen heute die in verschiedenen Phasen und an verschiedenen Orten erhobenen Daten meist noch manuell und damit fehleranfällig von einem DV-Anwendungssystem in ein anderes übertragen werden, so ist es das Ziel dieses Teilprojektes, die Datenflüsse zwischen diesen zum Teil schon existierenden, zum Teil noch im Aufbau begriffenen DV-Anwendungen aufbauend auf einer intelligenten prozessgestützten Datenlogistik (IntDaLog) zu automatisieren. Dadurch wird eine Integration zwischen rein forschungsorientierten IT-Komponenten (u.a. das Screening im Feldversuch), den im Erlanger Universitätsklinikum zukünftig eingesetzten Modulen einer Elektronischen Krankenakte und den sektorübergreifend zu realisierenden Bausteinen einer Elektronischen Patienten- bzw. Gesundheitsakte realisiert.

Projektleitung:
Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch

Beteiligte:
Dipl.-Inf. Frederic Gerdsen

Laufzeit: 1.7.2003 - 30.6.2006

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
SFB 539: Teilprojekt C5

Mitwirkende Institutionen:
Lehrstuhl für Informatik 6 (Datenbanksysteme) der Universität Erlangen-Nürnberg
Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen

Kontakt:
Prokosch, Hans-Ulrich
Telefon 09131/85-26721, Fax 09131/85-26754, E-Mail: hans-ulrich.prokosch@fau.de
Publikationen
Müller, Sascha ; Gerdsen, Frederic ; Prokosch, Hans-Ulrich ; Jablonski, Stefan: Standardisierte Kommunikation medizinischer Befunddaten aus einem Glaukom-Screening-Programm in eine elektronische Krankenakte mittels SCIPHOX/CDA. In: GMDS e.V. (Hrsg.) : GMDS e.V. (Veranst.) : GMDS 50. Jahrestagung Freiburg 2005 (50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds) Freiburg 11.-13.09.2005). 1. Aufl. Freiburg : GMDS, 2005, S. 121-123.
Gerdsen, Frederic ; Müller, Sascha ; Bader, Elisabeth ; Poljak, M. ; Jablonski, Stefan ; Prokosch, Hans-Ulrich: Standardized exchange of medical data between two different screening-programs and an electronic health record using SCIPHOX. In: Journal for quality of life research 3 (2005), Nr. 2 (Supplement 1), S. 141-144
Gerdsen, Frederic ; Baleanu, D. ; Michelson, Georg ; Prokosch, Hans-Ulrich: Integrated and networked information systems for glaucoma research and patient care. In: Journal for quality of life research 2,1 (2004), Nr. (special issue), S. 151-154
Gerdsen, Frederic ; Müller, Sascha ; Bader, Elisabeth ; Jablonski, Stefan ; Prokosch, Hans-Ulrich: Einsatz von CDA/SCIPHOX zur standardisierten Kommunikation medizinischer Befunddaten zwischen einem Schlaganfall-/Glaukom-Screening-Programm und einer elektronischen Gesundheitsakte (EGA). In: Telemed (Veranst.) : Telemed 2005 (Telemed 2005). Bd. 1, 1. Aufl. Berlin : Verlag des Veranstalters, 2005, S. 1-13.
Gerdsen, F ; Müller S ; Jablonski, Stefan ; Prokosch, Hans-Ulrich: Standardized exchange of clinical documents - towards a shared care paradigm in glaucoma treatment. In: Methods of information in medicine 45 (2006), Nr. 4, S. 359-366
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