Das Beschreiben von Anforderungen in natürlicher Sprache nimmt einen unverzichtbaren Anteil bei der Erstellung von Softwarespezifikationen ein. Die Flexibilität natürlicher Sprache führt aber in der Regel zu Redundanzen, Mehrdeutigkeiten und Widersprüchen in den Anforderungen. Außerdem lassen sich Anforderungen in natürlicher Sprache nur sehr schwer auf gewünschte Eigenschaften prüfen.Im Rahmen dieses Projekts wurde eine Methodik zur Unterstützung der Erstellung von Anforderungsspezifikationen in natürlicher Sprache entwickelt.
Die Methodik besteht aus
einer eingeschränkten englischen Sprache, die durch Attempto Controlled English (Universität Zürich) inspiriert wurde und so beschaffen ist, dass sie die Vermeidung von Mehrdeutigkeiten systematisch unterstützt,
einem auf dem Volere-Prozessmodell basierenden Prozess zur Unterstützung der Anforderungsspezifikationsphase,
einem Datenmodell zur strukturierten Speicherung der im Rahmen der Anforderungsspezifikationsphase entstehenden Daten.
Zur Unterstützung der Methodik wurde ein Werkzeug entwickelt, welches das Erfassen und Spezifizieren von Anforderungen in der definierten eingeschränkten englischen Sprache ermöglicht. Die Einhaltung der einschränkenden Regeln wird vom Werkzeug überprüft. Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz dieses Tools die Identifikation von Ähnlichkeiten in verschiedenen Anforderungen, sowie die Charakterisierung geeigneter Testfälle zu ihrer Verifikation.
Die Methodik und das Tool wurden im Rahmen eines Industrieprojektes evaluiert. Dabei erwies sich die Methodik als hilfreich, um Mehrdeutigkeiten in den Anforderungen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.