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  Medialität und Religion – Religiöse Kommunikation als mediales Geschehen (Medialität und Religion)

Dozentinnen/Dozenten
Prof. Dr. Andreas Nehring, Dr. Christoph Ernst

Angaben
Seminar
2 SWS
für Anfänger geeignet, nur Fachstudium, LAFV, Magister, Diplom, Master, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mi 14:00 - 16:00, Jordanweg 2

Inhalt
Verstanden als ein gesellschaftliches Funktionssystem kommuniziert die Religion nicht nur über technische Verbreitungs-, Verarbeitungs- und Speichermedien (‚Massenmedien’) wie dem Radio, dem Fernsehen oder dem WWW mit der Gesellschaft. Auf Ebene ihrer eigenen Semantik, also in den verschiedenen diskursiven Ausgestaltungen religiöser Kommunikation (Texte, Rituale etc.), weist die Religion selbst eine breite Geschichte medientheoretisch relevanter Figuren auf. Insb. die Buchreligionen wie das Christentum, aber auch spiritistische und esoterische Bewegungen sind durchzogen von Problematisierungen von religiöser Kommunikation als ‚medialer’ Kommunikation. Um nur einige Beispiel zu nennen: Boten überbringen in Gestalt von Engeln eine Botschaft; die normative Autorität eines religiösen Gebotes knüpft sich an ein Medium wie die Schrift; das Ereignis eines Wunders muss von Zeugen objektiviert werden; die Gemeinschaft der Gläubigen verständigt sich über räumliche Distanzen; das Gebet überschreitet die Sphäre der Immanenz und kommuniziert mit einer Sphäre der Transzendenz; mystische Traditionen versprechen eine unmittelbaren Kontakt mit dem Göttlichen; der Geist spricht durch ein menschliches Medium; Übersetzung über mediale Grenzen hinweg wird durch Glaube ermöglicht; bestimmte Medien werden für die Repräsentation des Göttlichen als besonders geeignet erachtet und intermediale Differenzen aufgemacht, z.B. über die Differenz Schrift/Bild die Verwendung von Bildern verboten (Ikonoklasmus) oder aber als besonders wichtig hervorgehoben (Idolatrie). Das Seminar beabsichtigt, anhand von religiösen Quellentexten solche Figuren der Selbstreflexion von Religion auf ihre Medialität zu studieren und mit medientheoretischen Grundüberlegungen zum Begriff der Medialität zu parallelisieren. Auf Grundlage eines ausgewählten Corpus an Basistexten soll aufgezeigt werden, inwiefern sich Religion in ideengeschichtlicher Hinsicht immer schon als eine mediale Kommunikation verstanden hat. Der Schwerpunkt wird auf der judeo-christlichen Tradition liegen, es sollen aber auch Ausgriffe in andere religiösen Traditionen und Kontexte (u.a. Buddhismus) Berücksichtigung finden. Weiterführend ist beabsichtigt zu überlegen, welche religiösen Motive sich die herangezogenen medientheoretischen Basistexte selbst aneignen (z.B. McLuhan: ‚das Medium ist die Botschaft’), inwiefern also die medialen Figuren, die sich für religiöse Basistexten beobachten lassen, in der Medientheorie selbst weiterleben.

Empfohlene Literatur
Helmes, Günter/Köster, Werner (Hg.): Texte zur Medientheorie, Stuttgart: Reclam 2002. Krämer, Sybille: Medium, Bote, Übertragung. Kleine Metaphysik der Medialität, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2008

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25, Maximale Teilnehmerzahl: 25

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester SS 2013:
Religionswissenschaft

Institution: Lehrstuhl für Religions- und Missionswissenschaft
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