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VM: Das Nibelungenlied (Med 2) [Import]
- Dozent/in
- Dr. Marcus Botschan
- Angaben
- Hauptseminar
2 SWS, Schein, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 7
nur Fachstudium, LAFV, LAFN, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mi 12:00 - 14:00, B 301
- Inhalt
- In alten Erzählungen wird uns viel Staunenswertes gesagt: Von ruhmreichen Helden, von schwerer Bedrängnis, von Freuden und von Festen, von Tränen und von Trauer, von den Kämpfen tapferer Krieger könnt ihr nun wahre Wunderdinge vernehmen. – Diese sog. 'Prologstrophe' des 'Nibelungenliedes' ist den meisten Editionen vorangestellt, obwohl viele Handschriften des Epos sie gar nicht überliefert. Eine sinnvolle philologische Tradition – denn hier sind auf engstem Raum neben zentralen Themen und Darstellungsinhalten auch Aspekte gebündelt, die in der neueren text- und gattungsbezogenen Forschung auf verschiedenen Ebenen relevant sind: Das hohe Alter des Stoffes und seiner Quellen bedingt kulturhistorische Differenzen zwischen deren Ursprüngen in der Völkerwanderungszeit, der feudaladligen Hof- und Klosterkultur, die das uns überlieferte Epos hervorgebracht (und inhaltlich geprägt) hat, sowie der (post-) modernen Kultur heutiger Interpreten. Dies macht das Werk besonders interessant für die Applikation des Konzeptes 'Alterität', für die Frage, inwiefern die inhärente Fremd- und Andersartigkeit historisch und kulturell ferner Texte interpretatorisch relevant ist. Das 'Wundersame' des Textes wird im Begriff 'Exorbitanz' gefasst: Was macht das Personal und die Handlung des Epos außergewöhnlich (und damit erinnerungswürdig)? Das Insistieren der Strophe auf dem 'Hören-Sagen' verweist auf den Status des Epos als schriftliterarisch konzipiertes Amalgam aus divergenten, mündlich tradierten Quellen; ein Herkommen, das auch dem Schrifttext abzulesen ist – 'inszenierte Mündlichkeit'? Die antithetisch geordneten Themenbereiche schließlich markieren ebenfalls Ansatzpunkte der Interpretation: Heroismus und Hofkultur, Emotionalität und ihr Ausdruck, Gewalt und Harmonie… .
- ECTS-Informationen:
- Credits: 7
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 30, Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Die Anmeldung erfolgt von Montag, 27.3.2017, 0:00 Uhr bis Freitag, 5.5.2017, 24:00 Uhr über: mein Campus.
- Institution: Lehrstuhl für Ältere deutsche Literatur
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