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Die Reisen des Sir John Mandeville (PS Mandeville) [Import]
- Dozent/in
- Dr. Bettina Wagner
- Angaben
- Proseminar
2 SWS, benoteter Schein, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 6
für Anfänger geeignet, geeignet als Schlüsselqualifikation, Magister, Bachelor, Studienschwerpunkte Phil.I/Phil.II, BA-Modul: Basismodul 4 MLat 4 (Europäische Mediävistik I); Export-Modul: LitG 1 (BA Germanistik; 4 ECTS, Nr. 73801)
Zeit und Ort: jede 2. Woche Fr 10:00 - 14:00, PSG II R 3.010; Bemerkung zu Zeit und Ort: Mittagspause nach Vereinbarung; Beginn: Freitag, 23. April 2010
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Für die Teilnahme sind Kenntnisse des Lateinischen erforderlich, Schullatein reicht dabei aus.
Für die erfolgreiche Teilnahme (Schein) ist ein Referat Voraussetzung. Themen können bereits vor Semesterbeginn mit der Dozentin vereinbart werden (bettina.wagner@bsb-muenchen.de).
Für die erfolgreiche Teilnahme (Schein) ist zusätzlich zu dem Referat Voraussetzung:
Eine Sitzung findet als Exkursion in der Bayerischen Staatsbibliothek München statt (Termin nach Vereinbarung), hierbei können auch originale Handschriften und Drucke eingesehen. StudOn: http://www.studon.uni-erlangen.de/cat63209.html
- Inhalt
- Der Bericht des englischen Arztes Sir John Mandeville über seine Reise nach Jerusalem und in den Orient war seit dem 14. Jahrhundert eine sehr beliebte Lektüre. Bis heute vermittelt der Text Einblicke in die geographischen Vorstellungen des Mittelalters, ist aber auch eine unterhaltsame Lektüre. Der erste Teil über Mandevilles Pilgerfahrt ins Heilige Land endet mit einem Religionsgespräch mit dem Sultan von Kairo; im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen Indien und China, die Länder des sagenhaften Priesters Johannes und des Großkhans der Mongolen. Die Reise führt aber auch zu Balsamgärten und Jungbrunnen, in das Teufelstal und das Paradies. Dank zahlreicher französischer, lateinischer, deutscher und niederländischer Handschriften und Drucke erreichte der Text Leser in ganz Europa. In der Frühen Neuzeit wurden dann aber Zweifel daran laut, ob Mandeville tatsächlich alle geschilderten Länder aus eigener Anschauung kannte. Erst im 19. Jahrhundert konnte dann nachgewiesen werden, dass der Bericht aus vielen älteren Quellen zusammengestellt ist. Mandevilles Kompilationsverfahren stieß auf sehr unterschiedliche Reaktionen: man kritisierte den Verfasser als Plagiator, bewertete den Bericht als ersten fiktionalen Prosaroman, als Satire oder Travestie, aber auch als gelehrte Summe von Reiseerzählungen.
Im Seminar soll der Text eines lateinischen Drucks von 1485 auszugsweise gelesen und mit den deutschen Versionen und ausgewählten Quellentexten verglichen werden. Da es keine moderne Ausgabe des lateinischen Textes gibt, werden wir direkt mit dem Frühdruck arbeiten, der als Digitalisat im Internet verfügbar ist (Der entsprechende Link findet sich in StudOn). Der Kurs bietet so auch eine praktische Einführung in die Transkription von historischen Druckschriften und die Arbeit mit Quellen.
- Empfohlene Literatur
- Als Einführung eignen sich die einschlägigen Artikel im Lexikon des Mittelalters (Bd. 6, Sp. 188-189, von I. Baumgärtner), im Verfasserlexikon (Die deutsche Literatur des Mittelalters. Bd. 5, Sp. 1201–1214, von Ernst Bremer) und in der Wikipedia. Neuhochdeutsche Übersetzung: Christian Buggisch, Reisen des Ritters John Mandeville vom Heiligen Land ins ferne Asien 1322 – 1356, ed. Erdmann, Lenningen 2004.
- ECTS-Informationen:
- Credits: 6
- Zusätzliche Informationen
- Schlagwörter: Mittellatein; Mandeville; Reiseliteratur
Erwartete Teilnehmerzahl: 15
www: http://www.mittellatein.phil.uni-erlangen.de
- Institution: Seniorenstudium
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